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Michael the ArcadianUnsere Meinungen äußern. Dafür sind Foren doch da, oder?
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Selbstverständlich bleibt es auch einem Jeff Lynne unbenommen, herum zu editieren und zu selektieren, bis er schwarz wird, aber ich äußere mich halt, wenn ich das nicht gut finde.
Und da ziehe ich halt immer wieder gern mit anderen Musikern zu Felde, deren Output weitaus größer ist, als der von Jeff.
Wie gesagt, Jeff war ja in seiner „aktiven“ Zeit durchaus einer fleißigsten seiner Zunft, und als er dann Mitte der 80er endlich mal ne Pause einlegen wollte, kam George Harrison des Wegs und der Wahnsinn ging (in neuer Funktion) in die nächste Runde mit Cloud 9, den beiden Wilburys-Alben, zwei Tom-Petty-Scheiben, Del Shannon und Julianna Rye, Armchair Theatre, Harrisons Live-Album, nebenbei noch diversen Einzelproduktinen für Roy Orbison, Brian Wilson, Randy Newman, Tom Jones, Duane Eddy, Hank Marvin, Miss B Haven, Ringo Starr, Jimmy Nail… – alles innerhalb von nur 5-6 Jahren, kann man sich heute kaum noch vorstellen. Und als man dann schon dachte, was kann denn jetzt eigentlich noch kommen, kam das, was für jemanden wie Jeff die absolute Krönung seiner Karriere gewesen sein muss – die Anfrage der BEATLES mit dem finalen Ritterschlag des anfänglich noch skeptischen McCartney, ihn danach gleich für sein nächstes Solo-Projekt zu verpflichten. Spätestens da hatte dieser Mann doch nun wirklich ALLES erreicht, wovon er jemals träumen konnte und was in diesem Geschäft überhaupt zu erreichen ist, und befindet sich seitdem folgerichtig mehr oder weniger im (wie ich finde: wohlverdienten) Ruhestand, was einige Fans offenbar nicht wahrhaben wollen und ihn dafür als kleingeistig und geizig beschimpfen. Wir leben ja schließlich in einer Leistungsgesellschaft, in der Kunst eine Ware, der Künstler Dienstleister und marktkonformes Verhalten oberste Bürgerpflicht ist. Jo mei, wenn es denn jemanden glücklicher macht, das so zu sehen, meinetwegen. Ich persönlich finde das halt eher anmaßend, aber das ist auch nur meine Meinung.
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Musik ist nicht was sie ist, sondern was sie den Menschen bedeutet. (Simon Rattle)