Re: Electric Light Orchestra (ELO) – Jeff Lynne

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pelo_ponnes

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Mag sein das Depeche Mode Hörer nicht unbedingt auf E.L.O. abfahren und das die Jeff Lynne Fraktion nix mit Technopop Marke Depeche Mode was anfangen kann.

Keine Bange, Trickbeat, du bist nicht der einzige ELO-Hörer, der Depeche Mode was abgewinnen kann. Ich denke, ich habe ja selbst hin und wieder hier über Parallelen geredet, was die 80er-Alben anbelangt. Und glaube, dass ELOs Leistungen bezüglich elektronischer Komponente gerne übersehen werden, weil halt viele immer nur den Blickwinkel auf das Streicherelement verengen. Ist schon okay, wenn du sie hier also erwähnst, aber natürlich gibt es auch einen Depeche-Mode-Thread ;-).

Was die Würdigung beim RS/ME betrifft, kommt Depeche Mode zur Zeit sicher besser weg. Ich denke, es ist nicht zu übersehen, dass man sich offenbar entschlossen hat, Jeff Lynne bewusst zu ignorieren. Es ist fast schon eine Schande, dass selbst zum 65. Geburtstag des Meisters nichtmal eine kurze Würdigung zu lesen war, vor allem, wenn man gleichzeitig bedenkt, dass der RS ausgerechnet die Künstler zu seinen Lieblingen ernennt, die Lynne als wichtigen Einfluss nennen. Ich sage nur Wilco, deren Mitglieder sogar beim Lynne-Tribute-Album mitwirkten, oder auch The Divine Comedy, Flaming Lips – da lobt man Alben wie „Yoshimi …“, ignoriert aber „Time“. Passt irgendwie nicht zusammen, ist ziemlich ignorant und zeugt, zumindest in dieser Hinsicht, für fehlendes Rückgrat (sonst schätze ich die RS-Artikel durchaus sehr). Es sind ein paar Autoren und Redakteure dabei, die offensichtlich aufgrund persönlicher Abneigung sich nicht einmal die Mühe machen, zu einer fairen Bewertung zu kommen. Ein gutes Beispiel war die Albumbesprechung von Joe Walsh, die ganz offensichtliche Fehler enthielt (die ich dann mal gleich mit Zitaten aufgedeckt habe) und ganz gezielt die Lesermeinung in Richtung der weitverbreiteten Klischeebilder lenken wollte. Sowas ist armselig, andererseits soll uns das auch nicht weiter stören. Es gab in der angloamerikanischen Presse jede Menge positive Berichte, die auch das Genie von Jeff Lynne anerkannten. Ich denke, darüber sollten wir uns freuen (dem deutschen RS/ME kann man dann in so 10 Jahren, wenn die sich anbahnende Neubewertung von Lynnes Katalog endgültig durch ist, vorhalten, dass er nicht den Mumm hatte, sich über tradierte Klischeebilder hinwegzusetzen.)

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