Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Von Abba bis ZZ Top › Electric Light Orchestra (ELO) – Jeff Lynne › Re: Electric Light Orchestra (ELO) – Jeff Lynne
TimeToMessagesHallo, hier ist die Kritik von der Fachzeitschrift „Rolling Stone“ über die neue CD von Joe Walsh – „Analog Man“
http://www.rollingstone.de/reviews/alben/article300905/joe-walsh-analog-man.htmlIch finde den Spruch über das Jeff Lynne Schlagzeug echt passend.
Er hat es wahrscheinlich auf seinem digitalen Mischpult und ist natürlich so universell einsetzbar.
Seit Anfang der 90ziger nutzt er es. Es fing langsam an mit der CD „Armchair Theatre“ und zieht sich seit dem durch all seine Produktionen.
Klar, es hat ein Wiedererkennungswert, aber ich kann es nicht mehr hören. Hoffentlich ist das neue ELO/Jeff Lynne Album (falls es mal eins geben sollte) davon befreit.
So ein richtiges Schlagzeug wie früher zu ELO Zeiten wünsche ich mir.
Es muss wieder richtig knallen…….
zur Kritik: Was der Mann über das Schlagzeug sagt, mag korrekt sein, ansonsten verdreht er aber einiges ganz schön. Unbedingt unter aktuelle Platten den Albumthread lesen:
Auszug:
Jörg Feyer schreibt:
Zitat:
Klar, wenn das Schlagzeug ganz statisch Patsch-Patsch-Schhhhh macht, hat Jeff Lynne mitproduziert. DIE VERZICKTE FUNKY-BRIDGE IN DER FILMMUSIK-HOMMAGE „Spanish Dancer“ KONNTE SELBST ER WALSH NICHT AUSREDEN.“
Dass der RS die Produktionskünste von Jeff Lynne einfach nicht gutheissen will-geschenkt. Ich habe nichts Anderes erwartet. Aber es ist nicht okay, die Fakten zu verdrehen. Auf welcher Quelle basiert letztere Behauptung? In der Good Times 3/2012, S. 82, wird Walsh dazu folgendermaßen zitiert:
Zitat:
Das ist eine Hommage an den Klassiker „Beautiful Spanish Dancer“ aus den alten Cowboy- und Western-Filmen. Der komplette Mittelteil des Liedes ist eigentlich ein anderer Titel, an dem ich arbeitete. Jeff Lynne sagte: ‚Das ist kein Song, das ist ein Mittelteil, und er kommt geanau hierhin!‘ Und er habe da so eine Idee … Als ich am nächsten Tag zurückkam, war der komplette Rhythmusteil fertig, er war total funky! Jeff spielte Bass und Schlagzeug, ich fügte die Gitarre hinzu.“
Also, nach dieser Quelle zumindest war es genau umgekehrt wie Jörg Feyer behauptet. Seit den Tagen von Tom Petty fällt mir auf, dass die Elemente, die man bei Lynne-produzierten Stücken nicht mag, dem Produzenten zugeschrieben werden, während die Elemente, die man gut findet, natürlich vom betreuten Künstler stammen und ihm von Lynne nicht ausgeredet werden konnten. Ich bitte, die Dinge in Zukunft etwas differenzierter zu betrachten.
Zum Drumsound:
Erst zum Wochenende hin werde ich wohl die Zeit finden, mich genauer mit dem Album auseinanderzusetzen, aber von meinen ersten Eindrücken her zu urteilen hören sich die Drums doch ziemlich gut an, vor allem knackiger und bolleriger als auf „Zoom“. Die Chancen, dass Jeff Lynne nochmal mit Bev Bevan arbeitet, stehen wohl nach einem jüngsten Interview des Letzteren ziemlich schlecht. [andererseits gibt es Gerüchte eines baldigen Treffens von Lynne, Tandy und Dave Morgan].
Als Nichtmusiker kann ich nicht über Detailfragen sprechen, nur denke ich, dass man seit 1990 trotz eines gewissen patentierten Drumsounds durchaus auch Unterschiede und Weiterentwicklungen feststellen kann. Und wir hatten hier ja auch schon über Songs vom Petty-Album oder Latitude 88 North gesprochen, wo es nicht wirklich dieser angesprochene Schlagzeugsound ist (den ich, das muss mal gesagt werden, in seinen besten Momenten, toll finde).
Was die Aufnahmetechnik betrifft, muss man ferner feststellen, dass Lynne 87-Mitte der 90er rein analog aufnahm, ehe er dann schrittweise die Computer wiederentdeckte und neuerdings scheinbar die digitale Aufnahmetechnik präferiert (während Zoom ein Mischverfahren darstellte, sprach Walsh von rein digitaler Aufnahme.)
Es gab immer wieder Hinweise über die besondere Art, wie Lynne die Drums aufnahm. So wurde meist alles einzeln mikrofoniert und die einzelnen Elemente einzeln eingespielt und im Overdubverfahren aufeinandergeschichtet. Statt Hi-Hats setzte Lynne meist lieber akustische Gitarren rhythmisch ein. Auch die Positionierung der Mikrofone und der Aufnahmeraum (room sound) spielen eine wichtige Rolle.
Also: ich mag das Besondere dieses Schlagzeugsounds (vor allem auch das von Mette M. und Phil Jones eingespielte Material), wobei ich auch nichts gegen eine REaktivierung des bombastischen Mörderschlagzeugs von Bev Bevan hätte…
--