Re: Electric Light Orchestra (ELO) – Jeff Lynne

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pelo_ponnes

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Ein paar Anmerkungen:

1) Emotionalität und andere Unwägbarkeiten

@linn

Ich denke, es ist einfach ehrliche Begeisterung und Faszination. Es gibt nichts Schöneres, als von einer Sache hin und weg zu sein. Generell ist es für mich das Tollste, wenn mich die Musik irgendwo hin trägt, und das Ganze zu einem magischen Erlebnis wird. Mir bedeutet Musik sehr viel, und ich hoffe, dass diese echte Faszination beim Schreiben auch rüberkommt. (Ich gebe zu, dass ich nach Musik süchtig bin, aber das ist irgendwie auch meine Rettung, denn dadurch brauche ich auch keine anderen gefährlicheren Suchtmittel.)

Persönlich höre ich aber auch sehr viel verschiedene Musik, auch sehr viele aktuelle neue Sachen. Davon ist vieles auch gut, oder sogar toll, doch nichts ist irgendwie vergleichbar für mich mit der Atmosphäre, die Jeff Lynnes Stücke transportieren. Sie klingen für mich nicht veraltet, im Gegenteil. Es hat wenig mit Nostalgie zu tun, wenn ich Stücke wie Twilight oder Can’t Get It Out Of My Head über den grünen Klee lobe, sondern es ist einfach die Qualität der Musik. Dass das für jemanden, bei dem diese Stücke nicht die gleiche Faszination auslösen, etwas befremdlich oder gar lächerlich wirken mag, nehme ich bewusst in Kauf. Das bin ich, und das ist es, was ich WIRKLICH toll finde, warum dann diese Begeisterung nicht teilen?

Irgendwie ist das auch ein typisch deutsches Problem, der Wunsch, irgendwie seriös oder erwachsen wirken zu wollen. Für mich allerdings kein Leitmotiv, man muss versuchen, auf das zu hören, was einem das Herz sagt, und das tue ich, sogar umso mehr, nachdem es auf verschiedenen Ebenen mehr als ein Erlebnis gegeben hat, wo man sich nachher dachte, „ach hätte ich doch…“ Vielleicht hat man es mit Anpassung bei anderen leichter, aber man tötet seine Träume und Überzeugungen. (Ich meine damit nicht, dass in der Gesellschaft gewisse Kompromisse notwendig sind, doch man darf dabei sein eigenes Ich nicht verraten.) (Es gibt zu viele Leute, die nur Dinge tun, weil man die eben tut oder Dinge nur gut finden, weil man die eben gutfinden muss. Zu dieser Gruppe möchte ich nicht gehören.) Okay, soviel dazu.

2) Zu Hochachtung vor/von: Ich meinte „vor“. Allerdings ist sich Lynne durchaus auch dieser Bands bewusst (zum Beispiel Ascap-Interview), und über seine Töchter auch auf dem Laufenden, was aktuelle Musik betrifft. Er findet durchaus lobende Worte für die diversen Künstler der jüngeren Generation.

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