Re: Electric Light Orchestra (ELO) – Jeff Lynne

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pelo_ponnes

Registriert seit: 13.04.2004

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Owei, was ist denn hier los?

Ich möchte gar nicht zu all dem Stellung nehmen, was hier an Vorwürfen kommt (zumal das Meiste ohnehin eingangs des Threads ausdiskutiert wurde), aber prinzipiell denke ich, sollten alle, die mit Jeff Lynne nichts anfangen können, diesem Thread eben fern bleiben. Die Anzahl der Klicks zeigt aber wohl, dass es sehr wohl eine Vielzahl von „normalen“ Musikfans geben muss, die sich für Jeff Lynne interessieren. Wer wissen will, was uns an der Musik von Jeff so interessiert, braucht eigentlich auch nur den Thread zu lesen, denn das wurde mehr als einmal diskutiert.

Auffällig ist, dass Jeff Lynne im Gegensatz zu den Kritikern (wobei sich das immer mehr ändert, wie man gerade im angloamerikanischen Raum sehen kann, nur in Dtld dauert es eben noch etwas länger) von Musikern, die mit ihm gearbeitet haben, immer gelobt und als außergewöhnlich talentiert beschrieben wird. Dass er bei der Aufzählung der Wilburys immer erst als Letzter kommt, ist schade, denn seine musikalische Bedeutung für das Projekt war sehr groß (irgendwann werde ich mal das erste Wilburys-Album vorstellen und das deutlich machen).

Was seine Handschrift als Produzent betrifft: Lynne hat nur ganz wenige Auftragsarbeiten (Randy Newman, Brian Wilson, Et Moi et Moi) gemacht. Die meisten Alben, ob Petty oder Harrison, entstanden, weil diese Musiker auf Jeff zukamen und mit ihm arbeiten wollten. Er hat ihnen nie was aufgezwungen und sich immer auch auf deren Methoden eingelassen. Es war stets ein gegenseitiger Prozess der Beeinflussung. Bsp Cloud Nine: Harrison wollte einen starken Produzenten mit einer Handschrift, der ihn aber nicht zu etwas machen sollte, was er nicht war. Lynne hat vieles anders gemacht als bei ELO-Produktionen: Arbeitete mit Harrisons Musikern zusammen und dessen Toningenieur, nahm in Friar Park auf, verzichtete damit bewusst auf Effektgeräte und Digitaltechnik (was Harrison so wollte). Er begann, vokalzentriertere Aufnahmen zu machen und stellte Harrisons Stärken wie die Slidegitarre in den Mittelpunkt. Auch die Schichtung akustischer Gitarren nahm hier ihren Anfang, während er bei ELO zuvor eher auf die Schichtung von Keyboards gesetzt hatte.

Es stimmt auch nicht, dass ELO nicht mehr existiert. Die Zukunft ist offen. Und 2012 sind die Chancen für NEues von Jeff Lynne – und dieser THread ist ja nicht nur ein ELO-Thread – sehr gut.

Abschließend: Ich glaube, wenn die gleichen Albumbesprechungen zu den STones oder Bob Dylan wären, würde niemand was von „Fanatikern“ oder „Sekte“ schreiben. Wobei das INteressante ist, dass eben auch viele dieser typischen RS-Künstler ziemlich große STücke auf Jeff halten. Fragt bloß mal Rick Rubin!

Und jetzt gute Nacht, muss morgen wieder früh raus. Respektieren wir uns doch einfach, wir sind doch alle hier, weil wir die Musik lieben. Ist doch gut, dass es unterschiedliche VOrlieben gibt, sonst wäre es ja langweilig.

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