Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Von Abba bis ZZ Top › Electric Light Orchestra (ELO) – Jeff Lynne › Re: Electric Light Orchestra (ELO) – Jeff Lynne
Na, das hört sich gut an. Ich habe auch einige Gerüchte bzgl. Jeff/ELO News im Januar vernommen. Bin mal gespannt …
Was die Sache „Kommerzielles Album“ betrifft. Was ist schon „kommerziell“? KLingt etwas rau und kantig, dann ist das angeblich ehrlich. KLingt es hingegen geschliffen und perfekt produziert, ist es angeblich nicht mehr authentisch oder seicht. Dass die glatte, große Produktion einen eigenen Wert haben könnte, wird dabei einfach übersehen. Viele Künstler, die angeblich so authentisch sind und sich nicht von Plattenfirmen reinreden lassen, wollen letztlich auch mehr Alben verkaufen. Jeff hat zwar manchmal Kompromisse gemacht, sich aber nie „verkauft“. Er hat Musik immer in erster Linie für sich gemacht, auch zu „Discovery“-Zeiten. Er hat auch damals davon geschwärmt, wie toll es ist, im Studio zu sein und aufzunehmen. Er hat eben eine natürliche Affinität zu melodischem Pop mit Hooklines und gr0ßen Arrangements. Discovery ist halt nichts für Freunde des rauen Gitarrenrocks, aber es hat eigene Qualitäten. Oh Gott, himmlische einfangende Melodien, werden einige beinharte Rockfans jetzt sagen. Ja, aber da ist noch viel mehr. ZUm BEispiel die detailreichen Arrangements und die raffinierten Studiotricks. Habe gerade den Artikel im RS über Final Fantasy gelesen, in dem dieser die Bedeutung der Dreidimensionalität in seiner Musik anführt. Jeff Lynne hat damals schon großen Wert auf genau das gelegt. Hört Euch das GAnze mit Kopfhörern an. Die nahen KLänge, die fernen Klänge, wie alles im KLangraum angeordnet ist. Da steckte viel viel Arbeit dahinter. Und dann entdeckt man weitere verrückte Dinge, zum BEispiel die seltsamen Intros zu den Songs, die eigenartige Benutzung des vocoders, der Schlussteil von On The Run. Leute, das ist große Kunst. Die negativen Meinungen zu Discovery wurden ja auch gut über die Medien initiiert. So nach dem Motto „seichter Discoausverkauf“.
Abgesehen davon: Eigentlich interessiert mich ohnehin nur, wie MIR die Musik gefällt (ist doch wurscht, ob der Künstler es selbst mag oder nicht, die Qualität der ARbeit muss nicht automatisch minderwertig sein). Ich unterscheide zwischen guter und schlechter Musik (für mich). Und ich mag beides: die kantigeren Sachen von ELO und das Grandiose von Discovery oder Time.
Und schließlich: Habe gerade für meinen Idle-Race-Artikel alten Artikel mit Jeff gelesen. Darin sagt er in etwa, er könne nicht so recht verstehen, warum er so wenig Erfolg habe. Die Leute kämen zu ihm und sagen, dass sie es mögen, und ihre Studiosachen seien eigentlich „kommerziell“. Also: Jeff Lynne hat damals nichts anderes versucht als bei „Discovery“, nur ironischerweise galten IDle RAce als Helden des Underground.
--