Re: Electric Light Orchestra (ELO) – Jeff Lynne

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pelo_ponnes

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Ich denke, was die meisten Fans von einer Jeff Lynne-Produktion erwarten, ist nicht so sehr der ELO-Sound als der Sound, den er auf den Alben der späten 80er beispielsweise für Tom Petty herausgeholt hat. Dabei übersehen sie, dass erstens eine generelle Entwicklung da ist und dass zweitens schon mit McCartneys „Flaming Pie“ eine deutliche Abkehr von diesem Sound erfolgt ist. Ich erinnere mich noch gut an die Diskussionen im ELO-Newsletter, warum denn diesmal (das war 1997) DER Jeff-Lynne – Sound so wenig durchscheine. Schaut man sich die Produktionen danach an, insbesondere „Brainwashed“ und „Highway Companion“, so haben die auch alle einen eigenständigen Charakter. Was viele auch vergessen: Roy Orbison, Petty, Harrison, Joe Cocker, all diese Platten entstanden in einem relativ kurzen Zeitraum und teilweise parallel zueinander.

Was dann auch immer interessant ist, ist die Aussage, dass Lynne sich angeblich sehr zurückhält und nicht herauszuhören ist. Richtiger müsste man sagen, dass die Soundelemente, die sie erwartet haben, nicht sonderlich auf den Platten zu hören sind.

Was Regina Spektor betrifft, so muss man erst mal sagen, dass es nicht der Sound von „Full Moon Fever“, sondern „Highway Companion“ war, der sie so begeisterte. Ich finde, dass Lynne sehr viele Ideen eingebracht hat, und das kann man ja teilweise in EInzelheiten in den Interviews mit Regina Spektor nachlesen. Persönlich finde ich sogar, dass die Produktion teilweise sogar eher wieder Richtung ELO-Phase geht, durchsetzt natürlich mit jeder Menge neuer, anderer Ansätze. Aber was ich meine, ist zunächst einmal die Keyboard/Pianobasis. Eine natürliche Affinität könnte man sagen. Aber man beachte auch die orchestralen Samples, die groß klingen und mich spontan an Shangri-La-Ära-ELO erinnern. Und das Spiel mit weit entfernten Klängen und Vokalbeiträgen. Ausserdem den klaren, sauberen Klang. Es spricht letztlich für Jeff Lynne als Produzenten, dass es ihm gelingt, die Stücke so zu produzieren, dass sie einerseits deutlich seine Handschrift zeigen, andererseits sich auch harmonisch in das GEsamtalbum einfügen.

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