Re: Electric Light Orchestra (ELO) – Jeff Lynne

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horacewimp

Registriert seit: 29.06.2007

Beiträge: 183

>Ich hoffe nicht, dass Jeff Lynne zu den 70igern zurückkehrt.

Nein, ich denke auch nicht das passiert.
Aber ab und zu einen Griff zurück in diese Soundkiste fänd ich nett ;-)

>Mit Time und SM legte JL zwei gute und innovative Alben vor.

Im Kontext der frühen 80er war Time ein stimmiges Pop-Album – soundtechnisch 1:1 dem Zeitgeschmack entsprechend , wobei abgesehen von Hightlights (Twilight, evtl. Ticket to..) das Songmaterial im Grossen und Ganzen eher etwas flach wirkt (The way life’s meant..;from the end of the world).

Leider sind viele grossartige Bands der 70er ín den 80er diesem Trend gefolgt (Genesis, Queen..) und haben haben so teils aus Erfolgs – und Anpassungszwang , andererseits sicher auch aus Experimentierfreude dazu verholfen , den typischen Sound dieser Ära zu verfestigen.

Die Popgeschichte der letzen 40 Jahre ist zweifelsohne in starkem Maße eine Geschichte der Technologie. Es gibt von den Sechzigern bis heute einen ständigen Wandel der Aufnahmetechnik und der elektronischen Klangerzeugung.
In den 70ern war es die perfektionierte Mehrspuraufnahmetechnik die den Sound prägte, in den 80ern kamen viele neue synthetische Klangerzeuger auf den Markt , polyphone Synths wurden erschwinglicher, 1982 kam MIDI, dann digitale Syntheseverfahren (DX7), Sampling , Drumcomputer etc…

Der daraus resultierende Gesamtsound dieser Zeit wirkte damals sicherlich innovativ und modern, leider verselbstständigte er sich allzuoft auf Kosten der musikalischen Tiefe und Songqualität . Das ist normal, jede Technik braucht ihre Zeit , die aufkommende Stereophonie hat in den 60ern auch zu skurrilen Popmusik-Mixen geführt (links Gesang , rechts die Band).

OK , zurück zu ELO: Jeff Lynne hat in seiner musikalischen Karriere immer wieder starke Stilwandel vollzogen :
„The Battle of Marston Moor“ -> „Mr.Blue Sky“ -> „Shine a little love“ -> „Xanadu“ … u.s.w. , vergleicht man die Anfänge mit den späten Alben , so erscheint es unglaublich dass dies alles unter einem Namen firmiert.
Seit seiner Abkehr vom Synthi-Plastikpop nach 1986 und der Etablierung seines J.L. Grundsounds mit vielen Produktionen für andere ist nicht mehr viel neues gekommen. Insofern stimme ich der Aussage zu, Zoom gehöre in die frühen 90er – da hätte es mit Sicherheit schon fast genauso geklungen.

Gruss
h.w.

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