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Zum Thema BOP-Bonusstücke muß ich sagen, dass das Album sehr von diesen profitiert. Die alternative Version von HOK samt Opening klingt deutlich interessanter als die ursprüngliche Album-Version. Die war selbst mir irgendwie zu stromlinienförmig. Ich denke, dass Jeff es hier mit dem „Back to the Roots-Ansatz“ und dem Verbannen der Streicher und sonstiger Extravaganzen einfach übertrieben hat. Anderes Beispiel: Die alternate Version von Sorrow About To Fall mit den sparsamen, relativ simplen, aber effektiven Streicherkadenzen gibt dem Song zusätzliche Farbe und Pep. Auch hier gefällt mir die alternative Version besser als die usprüngliche Album-Nummer. Und dasselbe gilt ebenso für Secret Lives. Der zusätzliche, unterliegende rockende und rollende Gitarrenrhythmus, der schon in den ersten Takten hörbar ist, und das im Original fehlende, dazwischen gehauchte „Secret Li-i-ives“ im Background des Chorus sind coole Facetten des Stücks. Auch hier verstehe nicht, warum Jeff die weg gelassen hat. Und vor allem In For The Kill!Diese Version des Songs war ja überhaupt noch nicht veröffentlicht worden, während das klanglich ziemlich identische Caught In A Trap es ja immerhin zu einer Single-B-Seiten-Veröffentlichung brachte. In For The Kill ist auch hier meiner Meinung nach die bessere Variante. Der Text packt
einen einfach mehr und zieht einen in das Stück hinein, weil er für mich sozialkritisch in einer angenehmen Variante ist und dabei hochaktuell: Listen to the money talk, listen to it’s screen, only lots of paper, but it haunts them in their dreams. Doesn’t matter who they are, doesn’t matter where, some people can’t get enough, that is their only care. In for the kill, in for the slaughter…“ – „Sitting in a darkened room, sharing out the land, someone holds a document and smiles as they shake hands“. Ich muss dabei immer an die Bürkerkriege und Völkermorde in Afrika (Liberia, Angola, Ruanda etc.) denken sowie um den immer schnelleren Tanz ums Börsen-Götzen-Kalb. Das sind klasse lyrics IMO.
Und auch musikalisch halte ich In For The Kill für einen absoluten Standout-Track des Albums. Starke Melodie, wobei ich mich nicht entscheiden kann, ob die verses oder der chorus besser sind. Passt einfach alles perfekt zusammen und sitzt wie ein klanglicher Maßanzug. Fantastisch! Dass diese tolle Nummer zunächst überhaupt nicht berücksichtigt wurde, ist mir komplett schleierhaft! Einzig mit Destination Unknown kann ich nicht so viel anfangen. Ist mir ein Stück zu rumpelig und bollerig. Höre ich mich mir nicht bei jedem Durchlauf an.
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