Re: Electric Light Orchestra (ELO) – Jeff Lynne

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electric-light-soccer

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Hallo Zusammen!

Zuerst war es Vinyl, dann die erste Cd-Auflage und jetzt gibt es die Remastered Versionen meines sehr geschätzten Electric Light Orchestras. Nach kurzem Zögern habe ich, jeweils kurz nach ihrem Erscheinen, die Neuauflagen geordert, denn aufgrund des meist besseren Klangs sind eigentlich alle Versionen „Muss-Käufe“ für einen Anhänger von Jeff`s Musik. Jetzt, nach dem Erscheinen von „Out of the blue“ und „Balance of power“, hat sich ja gewissermaßen der Kreis geschlossen. Es sind eine Menge bisher unveröffentlichter Stücke erschienen, welche zum einen eine Bereicherung, zum anderen aber auch nur ein überflüssiges Beiwerk darstellen. Während das Zoom-Album ein, wie von Jeff gewohnt, perfekt durchproduziertes Werk ist, fallen fast alle neuen Stücke der Remastered Serie dagegen doch deutlich ab. Ich rede dabei noch nicht einmal von den „Arbeitsproben“ wie zum Beispiel „Dark City“ oder ähnlichem, sondern von den fertigen Liedern, die irgendwie nicht richtig „komplett“ klingen. Bestes Beispiel ist für mich Latitude 88 North. Ein Song der stark anfängt und dann immer gewöhnlicher wird. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das es entweder der Plattenfirma oder vielleicht sogar Jeff Lynne weniger um Zugaben für die Fans ging, als um das Auffüllen der Kasse. Ein Indiz dafür ist für mich auch die halbherzige Promotion für die jüngste Single. Entweder man meint es ernst und produziert das Ding vernünftig durch, am besten mit nem „VIVA-tauglichem Video“ und einigen Fernsehauftritten oder man lässt es besser sein. Was sollte der Mist mit der „Downloadsingle“ die noch nicht einmal an die Radiostationen verschickt wurde. Wer sich bisher noch nicht genügend gemolken gelassen hat sollte da wohl noch mal rangenommen werden. Bei mir hat die ganze Serie also unterm Strich recht gemischte Gefühle hinterlassen. Klar, der Klang ist besser, die Booklets sind schöner und einige neue Stücke möchte ich auch nicht missen aber nach meiner Meinung haben, so interessant sie auch sind, Arbeitsproben oder Songfragmente nichts auf einer regulären Cd zu suchen. Das hätte man doch mal, ganz fanfreundlich, als freien Download anbieten können.
Was die beiden jüngsten Neuauflagen betrifft: Das bei mir das eher ungeliebte „Balance of power“ mal in der Hierachie vor „Out of the blue“ stehen würde hätte ich nie gedacht. In der Tat wurde dieses Album durch zumeist sinnvolle Zugaben erweitert. Man stellt sich wirklich die Frage warum es nicht schon bei der Erstauflage mit „Opening“ und der Überleitung zur vieel besseren Alternativversion von „Heaven only knows“ begonnen hat. Schön das auch die B-Seiten jetzt mit dabei sind. Hier würde ich wirklich sagen: Daumen hoch, das macht alles Sinn. Wogegen das „fette“ „Out of the blue“ einen sehr sehr zwiespältigen Eindruck hinterlässt. Es klingt größtenteils zwar besser als meine erste Version (2 Disc Set mit monsterbreiter Klapphülle) ist aber nur in punkto Aufmachung wirklich gut gelungen. Die Collectors Edition liest sich prima und auch das Mini-Pappraumschiff ist ne witzige Beilage. Die Unterbringung der CD ist aber eine Katastrophe. Schon nach zweimaligem Herausholen aus der engen Hülle hatte ich den ersten kleinen Kratzer auf der Scheibe. Da wurde eindeutig am falschen Ende gespart. Tja und was die Zugaben betrifft verweise ich auf meinen obigen Kommentar. Latitude ist zwar ganz nett aber irgendwie warte ich immer darauf das noch was in dem Stück passiert. Das Stück ist zwar nicht so öde wie „Surrender“ aber es klingt irgendwie ein wenig lustlos produziert. Und das zieht sich eben, wie oben bereits angemerkt, durch fast alle Neuproduktionen.
Das klang jetzt alles nicht so freundlich weshalb ich vielleicht noch anmerken sollte, dass Jeff Lynne sozusagen den Soundtrack meines bisherigen Lebens geschrieben hat und ich sehnsüchtig auf neues Material von ihm warte. Ob als ELO oder einfach nur als er selbst. Nur, man sollte es richtig machen.

Gruß
ELS

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