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Originally posted by pink-nice@17 Jan 2005, 22:33
Rauer Rock wie die Stones….aber besser :lol:
Stellvertretend für einige ähnliche Aussagen greife ich mal dieses Zitat heraus. Lassen wir mal die Stones beiseite, aber das ELO richtig die Sau rauslassen konnten steht für mich ausser Zweifel. Natürlich gilt das nicht für die meisten Studioaufnahmen, aber wohl für so Sachen wie Ma-Ma-Ma Belle und die achtminütige Roll Over Beethoven. Ich zitiere hier mal:
– bzgl. MaMaMa Belle aus einem Review von UK Sounds 12.Januar 1974 (Übersetzt im ELO Fanzine Face The Music Germany) „Rob Mackie trifft Jeff Lynne“:
“ Nie waren ELO mit einer Aufnahme bisher so nahe an einer kräftigen Rocknummer. Und die Cellos schlagen drauflos wie Dumbo unter Dampf“.
Der legendäre John Peel war ein Förderer der Idle Race und des Early ELO. In einem Review zu Showdown gab er 9/10 Punkten. Bezüglich Roll Over Beethoven schrieb er folgendes (Review ist abgedruckt im Cover zur Bonus CD zur ELO 2 in der First Light Serrie, The Lost Planet):
„…the piano sounds as though a madman was operating it in an adjoining room…The strings, rocking like bitches, play sort of ghost-train evil. ..first and foremost a rocker and it thunders along magnificently“ Also so sehe ich das auch: wild und abgefahren, eben Rock. Wer kein Englisch kann: das Pianospiel hört sich total abgedreht an, die Streicher rocken wie verrückt und er beschreibt das Stück als einen Rocker, das grossartig dahergedonnert kommt. So in etwa.
Aber wer wirklich urteilen will, sollte folgende Live-Sachen kennen:
– Live At Winterland 76
– The Night The Light Went On In Long Beach
– Live At The BBC
Stücke, die meiner Meinung nach aber ganz gewaltig rocken sind:
– In The Hall Of The Mountain King/Great Balls Of Fire (Long Beach)
– Ma-Ma-Ma Belle (Live at Winterland)
– Roll Over Beethoven (Live At Winterland)
– Great Balls Of Fire (Set Of Six, zu hören auf einer Bonus CD der First Light Serie)
– Kuiama Live (z.B. Live At The BBC)
Erst wenn man diese kennt, kann mán wirklich beurteilen, ob ELO keinen rauen Rock spielen konnten. Live waren sie zumindest in den 70ern eher rau, und es gab viele zusätzliche Gitarrensolos. Zoom Live ist natürlich was anderes, Pop. Wobei die Balladen und der Poprock fantastisch kommen, die wenigen Rocker aber leider wie Softsongs klingen. Wobei Lynne zumindest bei ROB am Schluss wenigstens andeutet, wie gut er Gitarre spielen kann.
@ futterhörnchen
Endlich mal jemand, der Balance Of Power zu schätzen weiss ;) Selbst bei ELO-Fans ist dieses Album arg umstritten. Ich selbst mag's, verstehe nur nicht, warum die ganzen B-Seiten nicht mitdraufgenommen wurden, da sie richtig gut sind. Aber ich bin mir sicher, bald gibt's eine Remasterte Ausgabe, plus einige sehr interessante Alternativversionen. Das Album war ursprünglich gitarrenlastiger abgemischt. Es behandelt thematisch das Ende einer Beziehung auf den verschiedensten Ebenen: das Ende von ELO (so war Getting To The Point für Lynne im Grunde als Abschied an die Band gedacht, aber natürlich kann man ihn auch anders interpretieren)die Trennung vom alten Management und Umfeld der Tod von Nahestehenden sowie persönliche Probleme in Lynne's Ehe waren die Inspiration dahinter.
@ wischmop
Du magst wohl keine Synthesiser/Keyboards. Da wirst du aber von TIME begeistert sein :lol: .
Ich mag sowohl Lynne's Gitarrensound als auch die Keyboardsachen und erfreue mich an seiner Vielseitigkeit.
Wenn ich mir's recht überlege, hätte ich Dir On THe Third Day oder ELO 2 oder die Livealben empfehlen sollen. Da gibt's auch mehr Gitarren.
@ beatlebum
Jeff war noch nie ein Showman und hasst Liveauftritte. Er wollte ursprünglich mal Landwirt werden, wie ich in einem Interview gelesen habe :lol: .
Aber dafür ist die Lichtanlage doch toll, oder?
Für die Tour hatten sie sich noch einiges mehr überlegt, aber die fand ja nicht statt. Ob's wohl wieder explodierende Cellos zu sehen gegeben hätte?
Wie gefällt Dir One Summer Dream? Für mich ein Highlight.
Zu Jeff's Produktionen:
Die Jeff Lynne SongDatabase gibt doch einen guten Überblick (selbst wenn sie natürlich nicht komplett ist; gerüchteweise hat man schon einiges andere gehört)
– TIME TAKES TIME von Ringo Starr wurde von ca. 4 Produtenten betreut, darunter Lynne und Don Was. Weight Of The World wird aber glaube ich Was zugeschrieben, auch wenn ich denke, dass Lynne vielleicht auch seine Finger im Spiel hatte.
Nichtgenannte Sachen sind zum Beispiel:
– Del Shannon – ROCK ON sowie einige Sachen in den 70ern
– Dave Edmunds – Information (2 Stücke)
– Dave Edmunds- Riff Raff (ganzes oder fast ganzes Album)
– Everly Brothers – E:B. 84 (das stück The Story of Me hat er zwar offiziell nicht produziert, aber beteiligt war er bestimmt, zumal er es geschrieben und arrangiert hat und mitspielt, wie er auch sonst immer mitspielt/singt)
– Jimmy Nail – Tadpoles In a Jar (der Song Blue Beyond The Grey – ein Schmankerl)
– Tandy Morgan Band – Action etc
– Roy Wood – Jeff hat Ende der 80er einige Sachen für Roy produziert, die aber noch nicht veröffentlicht wurden. Sind aber prima Songs)
-Duanne Eddy – einige Stücke auf D-E. His Twangy Guitar And The Rebels
– Randy Newman – Falling In Love
– Tom Petty – Christmas All Over Again
– Jim Horn – Workit Out
– Miss B Haven
– Roger Mc Guinnn – Back From Rio Bis auf die Back From Rio Interlude ist er nicht genannt, man kann davon ausgehen, dass er uncredited dabei ist
– Little Richard – Good Golly Miss Molly (aus King Ralph)
-Tom Jones – Lift Me Up
– Dave Morgan – God's Good Time
– Hank Marvin – Wonderful Land/Nivram
– Julianna Raye – Something Peculiar (ganzes Album)
Daneben gibt es viele weitere Sessions. Er hat auch mal was mit Aerosmith – Lizard Love gemacht, was aber nicht in dieser Form veröffentlicht wurde.
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