Re: Paul Weller

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niclas

Registriert seit: 08.09.2005

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München! Hat er Gas gegeben? Nein, er hat GAS GEGEBEN! Ein wirklich phantastisches Konzert Und dass obwohl gegen Anfang sogar die Gefahr bestand, wegen etwas unglücklicher setlist, dass es kippen könnte. Aber Weller war in so unglaublicher Form, dass er jeden Zweifel einfach weggeblasen hat.

Wegen genauer setlist und Reihenfolge bei Whitey nachschauen. Ich versuche es, weitestgehend nachzuvollziehen.
Das erste Mal, dass die Muffathalle (eine schöne Jugendstil-Industriehalle) ausverkauft war (vielleicht 1800 Leute). Die Leute strömten noch rein, als Diane anfing.
Dann gegen 9 kam er reingeschlendert und man sah es ihm sofort an: he’s fucking ‚avin‘ it!
Als Opener dann nicht Blink (wurde leider nicht gespielt), sondern Going Places. Es war vielleicht sein Plan, das Ganze kontinuierlich auf den Gipfel zu treiben, was ihm ja auch dann gelang.
Danach Early morning rain, muss nicht unbedingt sein.
Dann Ansage: „You know we have a new album out and it’s fucking 27 in the charts!!!“ Finger hoch und Kopf geschüttelt, fucking justice style. Später auch „We love you, Paul!“ PW: We love you too! Even more when it’s 27.“ Ihm hat die Chrtsplatzierung absolut getaugt und das alleine erklärt schon seine Toplaune ud nicht mehr ganz 0,0 Promille-Zustand.
Also, eine schöne Version von Savages und dann Paper smile (ich habe etwas schüchtern für dich mitgesungen, myeverchangingmoods:angel: ).
Dann kam (leider) das Medley Porcelain gods & Splinters und dann noch 1-2 songs, die einfach etwas zu düster und heavy waren. Daher auch meine oben beschriebene Sorge. Aber an dem Abend hätte er machen können, was er wollte. Er war so ansteckend und jeder Song wurde mit ohrenbetäubendem Lärm gewürdigt.
Dann wurde es wieder etwas fröhlicher mit Amongst butterflies, Suzes room wurde gespielt. Bei Floorboards hat er so eine Energie reingesteckt, es wäre nicht verwunderlich gewesen, wenn er angefangen hätte zu fliegen.
Out of the sinking wurde gespielt, auch immer gut Peacock suit.
Irgendwann ging er ans Klavier und redete was von best fucking drummer in the world und his first song und – oh yes!- „The long hot summer“ just passed us by. Genau wie ich’s meiner, nicht so Weller vertrauten, Süßen gesagt habe, zum Dahinschmelzen schön und ein weiteres Indiz, dass der Abend etwas besonderes ist kam hinzu. Zum Ende hat er dann doch das Schibibibibibop gesungen und der ganze Saal (vmtl. kannte über die Hälfte das Lied nicht) hat eingestimmt und es bis zum Ende durchgezogen. Ich habe das noch nie in dieser Form, bei einem Weller gig in D erlebt und es hat für eine ordentliche Gänsehaut gesorgt.

Am Klavier wurde auch noch Pink on white walls, Pebble & boy und good news vorgetragen, schön.
Dann eine stürmische Version von Come on / lets go (hier habe ich etwas weniger schüchtern mitgesungen, myeverchangingmoods:dance: ).

Irgendwann wurden die Stühle auf die Bühne gestellt. Zuerst kam Roll along summer, was mir live wesentlich besser als auf Platte gefallen hat.
Und hä, was ist das? Ein weiterer Stuhl… Wieso? Und die Ahnung wurde Wirklichkeit. PW: „Please welcome on stage, Deeahnä.“ Er an der akust. Gitarre und sie hat You do something to me gesungen, mit seiner phasenweise vokalen Unterstützung. Uiuiui, hat Diane ihn angeschmachtet, da geht so einiges, in ihrer Phantasie. Ich musste herzlich lachen und ihre Bemühungen wurden mit einem Blumenstrauß & Küsschen belohnt.
Die Erwähnung von Studio 150 wurde mit frenetischem Applaus bedacht und es kam eine tolle Version von Wishing on a star bei rum.
Ah ja, Wild Wood, wurde auch klasse vorgetragen.

Es wurde an der Zeit, endgültig zum Gipfel zu stürmen und das Dach wegfliegen zu lassen.
In the Crowd + jam, einfach nur großartig, das alte Parkett bestand gerade noch die Belastungsprobe und dann der Jam mit einem (mal wieder) unglaublichen Solo von Whitey, den Applaus hat er sich wahrlich verdient und ich mir das Pfeifen im Ohr!
Foot of the mountain wurde von der Euphorie mitgetragen.
Broken Stones war auch noch dabei und gut wie selten. Dann eine high speed Version von Changing man und langer und lauter Jubel.

Normalerweise lässt er länger klatschen, aber vor lauter Spielfreude wollte er wohl schnell wieder auf die Bühne.
PW: „We talked about it backstage. We think it’s our best ever gig in Munschän.“ Absolut richtig, absolut richtig!
„I wanna make it alright“ You do it alright!

Und endlich kam meine fucking justice Zeit. Wie lange habe ich darauf warten müssen und auch der Anspielfehler und Neuanfang, war nur ein Kllimax, vor dem Klimax. Eine absolut energetische Version von Shout to the top (ich habe absolut nicht schüchtern mitgesungen, myeverchangingmoods:party: ) und das Münchner Handwerk freut sich über einen Großauftrag, Parkettrenovierung. Einfach nur großartig! Und wie passend, sie haben die Strahler hinter Whitey angeschaltet und die Decke illuminiert. Was den optischen Effekt hatte, als ob keine Decke mehr da wäre. Es war wahrscheinlich kein Effekt…

Und es war klar, er kommt nochmal wieder.
Und wie! Eine Hammer-Version von Town called Malice, als Bild stelle man sich einen Ferrari mit 300 km/h auf der Autobahn vor und man kommt dem Erlebnis nicht mal nahe. Auch wieder Gänsehaut: das babababaraba ging alleine und dann aber auch fast der ganze Saal „Stop apologizing, for the things you’ve never done.“, was ich bisher nur in GB für möglich gehalten hötte. Gigantisch! Die Denkmalschutzbehörde ist verzweifelt und das Handwerk freut sich über einen Komplettrenovierungs-Auftrag.

Es gingen dann recht schnell die Lichter an und es war ziemlich ruhig. Aber es war diese seltene Atmosphäre, wo die Menschen kurz andächtig sind und sich fragen: „Ist das wirklich passiert? War ich da gerade dabei?“
Und beim Rauslaufen, konnte ich überall Stimmen vernehemen: „Phantastisch! Großartiges Konzert“, verbundenen mit strahlenden Gesichtern und leuchtenden Augen etc.

So war es und die berechtigte Satisfaktion, dass er letztes Jahr nicht hier war.
Die größte städtische Preis heißt „München leuchtet“ und gestern hat München geleuchtet.

So weit mein Bericht. Falls mir noch was einfällt, editiere ich nochmal. Ansonsten, bin ich noch immer „voll drauf“, die Sonne scheint und ich bin glückliich!

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