Re: Paul Weller

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dominick-birdsey
Birdcore

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Wiedergefunden, die Kritik von Uwe Kopf zu Paul Wellers Soloalbum aus der Tempo Sept. 1992. Die Platte bekam 3 von 4 möglichen Tempomännchen und war somit als „Gelungen“ bewertet.


Für viele linke Pop-Konsumenten ist der Engländer Paul Weller so etwas wie ein Arbeiterverräter. Doch wer sich heute enttäuscht von ihm abwendet, hat ihn früher überschätzt. Ob erst mit dem Trio The Jam oder danach mit The Style Council: Entgegen seinen Verlautbarungen war Weller, der Schnösel, immer mehr an seiner Frisur und Kleidung interessiert als an Rebellion oder gar Revolution.
So sah er Anfang der achtziger Jahre besser aus als Sade, machte aber den gleichen Kaffeehaus-Pop, der – ein Witz – vom Jazz inspiriert sein wollte. Jetzt, nach einer 15jährigen Karriere, hat Weller seine erste Solo-LP aufgenommen. Die elf Songs bieten Rhythm ’n‘ Soul für Sozialdemokraten. Paul Weller ist ein bißchen wütend auf die Verhältnisse, er hat Gefühl, Elan, Geschmack und eine angenehme Stimme.
Paul Weller ist 1992 so gut, wie Willy Brandt es 1972 war.“

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