Aimee Mann – The Forgotten Arm

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    beatlebum

    Registriert seit: 11.07.2002

    Beiträge: 8,107

    Aimee Mann
    The Forgotten Arm

    2005er Album einer der harmonieverliebtesten Singer-Songwriterinnen unserer Tage. Auch mit ihrer fünften Platte (ein Konzeptwerk um die fiktive geschichte von John und Caroline) bleibt sie ihrem dem Beatles-Schaffen nicht fernen Harmonie-Verständnis treu, ist das Ersthören ihrer neuen Songs wie eine Heimkehr in den ersehnten Hafen nach sturmgeplagter Überfahrt, empfängt einen die angenehm unaufgeregte, prägnante Stimme mit offenen Armen. Mann-Songs haken sich unmittelbar im Ohr fest, die Melodien strahlen die gelassene Ruhe alter Freundschaft aus. Doch nicht zuletzt Dank des Produzenten Joe Henry zeigt sich das neue Album bei aller bewährten/bewahrten Naturbelassenheit (immer noch zählen die akustische Gitarre und das prächtig parlierende Piano zu den prägenden Instrumenten) energischer, rockiger gar. E-Gitarren drücken auch den Midtempo-Song unauffällig nach vorn, eine schwelgende Orgel sorgt gemeinsam mit prallen Piano-Akkorden für machtvolle Breite, ein satter Bläseratz füllt den akustischen Raum, auffällig und berührend aber auch die sowohl an Procol Harum-Prog-Phantasie als auch an Gospel-Wurzel-Wärme erinnernden Momente, die eine sakrale Ruhe verströmen. Dennoch ist die Produktion naturbelassen, ganz auf Aimee’s Stimme und ihre herzwärmenden Melodien konzentriert. Die limitierte Edition des Albums kommt im Digipak incl. eines aufwendigen Booklets. (cpa)

    glitterhouse

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    Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here.
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    #2750497  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,644

    Allererste Eindrücke:

    Mir gefällt die Aufmachung: ein tolles Booklet und die CD-Hülle fühlt sich gut an. Warum kann das nicht immer so sein? Auf der Rückseite ein Marketing-Spruch und der Slogan: SuperEgo Records … good listening for the millions; innen der Hinweis auf „weitere Bestseller von Aimee Mann“. Die Ironie ist offensichtlich, aber trotzdem nett.

    Vorab habe ich mir die Texte durchgelesen. Man erkennt da schon einen Zusammenhang, kann das ganze als die Geschichte von John und Caroline verstehen. Die Information, dass es sich bei John um einen drogenabhängigen Boxer handelt, halte ich aber schon für notwendig zum Verständnis. Es geht wieder ähnlich unfroh zu wie bei „Lost in Space“; „uplifting“ ist das alles überhaupt nicht (was völlig Okay ist für mich). John scheint sich am Ende mehr oder weniger aufzugeben. Immerhin endet das Album positiv mit einem Liebeslied Carolines.

    Den „satten Bläsersatz“, von dem da oben die Rede ist, gibt es zum Glück nur bei einem Stück. Beim ersten Hören dachte ich, das Album braucht etwas, bis es in die Gänge kommt; erst das dritte Stück, „Goodbye Caroline“, hat da bei mir einen Eindruck hinterlassen. Das lag aber wohl an mir, denn die ersten beiden Songs sind auch fein. Ich sehe im Moment keinen Ausfall. Bei Aimee Mann stellt sich bei mir immer ein Gefühl der Zufriedenheit ein: Das ist so, wie es sein muss. Die Songs haben drei Teile und oft einen Instrumentalbreak; die Melodien sind raffiniert, die Texte sagen etwas aus und sind auf den Punkt gebracht, die Gitarrensoli haben die richtige Länge (kurz), der Backgroundgesang sitzt an den richtigen Stellen… Ein Qualitätsprodukt eben. Dieses Gefühl der Zufriedenheit habe ich auch wieder bei „The forgotten Arm“. Außer „Goodbye Caroline“ heben sich für mich im Moment (nach dem dritten Hören) „Little Bombs“ heraus (meine Lieblingsstelle: „Life just kind of empties out, less a deluge than a drought, less a giant mushroom cloud than an unexploded shell inside a cell of the Lennox Hotel“), „That’s how I knew this story would break my heart“ (in der RS-Rezension zurecht herausgestellt) und „Beautiful“, das Schlussstück.

    Vorläufiges Fazit: I like it – a lot. :)

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    To Hell with Poverty
    #2750499  | PERMALINK

    filter

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 2,922

    Bin mir noch nicht ganz schlüssig, ob ich mir das Album zulege. Schon Lost in Space kam lange nicht mehr an die Durchläufe vom Bachelor No2 ran, obwohl ich es alles in allem sehr gemocht habe.

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    Ich brachte meine Vergangenheit im Handgepäck mit. Ihre lagerte irgendwo im Container-Terminal. Als sie ging, benötigte ich einen Seemannssack.
    #2750501  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,480

    Go1Vorläufiges Fazit: I like it – a lot. :)

    Me too. Auch ich habe das schöne Digipack-Buch, mir gefällt das Album auf Anhieb besser als Lost in Space, wobei ich auf LIS spontan mehr herausragende Songs (Humpty Dumpty, Pavlovs Dog) gehört habe. Die neue erscheint mir aber insgesamt runder und bringt mir mehr Freude beim Komplett-Durchhören – was ich bei LIS meist nicht so sehr hatte.

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    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #2750503  | PERMALINK

    brosche

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,981

    Grundsolide. Den Joe Henry an den Reglern kann man unter Kopfhörern jederzeit heraushören, aber manches mal dürfte die Band ruhig etwas lauter musizieren. Auf das Wort Baby möge sie auf dem nächsten Album aber bitte verzichten. Davon haben wir hier reichlich.

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    Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]
    #2750505  | PERMALINK

    blackjack

    Registriert seit: 09.03.2003

    Beiträge: 2,352

    Gibt’s das auch schon auf Vinyl?

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    "After four hundread years, we made it!" Coleman said. "You don't think it was too soon?" Duke asked.
    #2750507  | PERMALINK

    brosche

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,981

    Vermutlich nicht.

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    Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]
    #2750509  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,480

    BroscheAuf das Wort Baby möge sie auf dem nächsten Album aber bitte verzichten. Davon haben wir hier reichlich.

    Baby ist nun mal ihr Lieblingswort. Das gabs auch auf den letzten Alben schon reichlich und wohl auch noch in Zukunft. Gibt schlimmeres. Und es ist der einzige Makel an einer sonst ziemlich perfekten Sänger/Songwriterin!

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    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #2750511  | PERMALINK

    blackjack

    Registriert seit: 09.03.2003

    Beiträge: 2,352

    Hab vorhin auf Spiegel.de über die Scheibe gelesen. Kam da ja nur mittelprächtig weg.

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    "After four hundread years, we made it!" Coleman said. "You don't think it was too soon?" Duke asked.
    #2750513  | PERMALINK

    brosche

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,981

    BlackJackHab vorhin auf Spiegel.de über die Scheibe gelesen. Kam da ja nur mittelprächtig weg.

    Ich weiß nicht, ob ich mich von den Kritiken hab beeinflussen lassen, aber ich stand dem Album zunächst sehr skeptisch gegenüber und erste Höreindrücke taten zunächst auch nur wenig Wirkung, aber Mann schafft es wieder mal sich unauffällig hartnäckig in die Gehörgänge zu nisten. Ich möchte mich Jan anschließen und das Album als sehr rund und gelungen bewerten. Wenn Aimee Mann generell auf deiner Linie liegt würde ich zuraten.

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    Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]
    #2750515  | PERMALINK

    blackjack

    Registriert seit: 09.03.2003

    Beiträge: 2,352

    Normalerweise tut sie das. Wobei Wigger Recht hat: Sie könnte wirklich mal etwas Neues machen. Ein wenig mehr experimentieren.

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    "After four hundread years, we made it!" Coleman said. "You don't think it was too soon?" Duke asked.
    #2750517  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    Tolle Beschreibung von Go1, sehe ich recht ähnlich.:)

    Was mir beim erstmaligen Anhören auch auffällt ist der tolle Bass auf „King of the jailhouse“. Man fühlt schon den Finger über die Basseite streichen..

    Freu`mich schon das Album Schritt für Schritt zu entdecken…

    Der Vergleich mit „Bachelor“ ist natürlich immer zu ziehen, aber machen wir uns nichts vor. Mit „Bachelor“ hat Aimee die Latte schon ganz schön hoch gehängt.

    --

    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #2750519  | PERMALINK

    francegall

    Registriert seit: 21.08.2003

    Beiträge: 9

    seltsam. mir ging auch immer ein bestimmtes wort auf die nerven: cliché. das lauerte an jeder ecke und war quasi das klischee seiner selbst. kam, glaube ich, auf jedem album außer dem neuen vor. was es um so besser macht, für mich.

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    #2750521  | PERMALINK

    joerg-koenig

    Registriert seit: 09.08.2002

    Beiträge: 4,078

    Jetzt habe ich das Album auch. „That’s How I Knew This Story Would Break My Heart“ ist ein selbst für Manns Verhältnisse herausragender Song, sonst unterschreibe ich den Post von Jan mit Namen, Adresse und Telefonnummer.

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    Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig.
    #2750523  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,644

    „Video“, „Little Bombs“ und „That ’s how I knew this story would break my heart“ mag ich am liebsten, aber insgesamt höre ich hier ein Album und keine Ansammlung von Songs. Ich halte The forgotten Arm für sehr gut. Es fehlt zwar der herausragende Song, dem ich im Song-TÜV die Höchstwertung geben würde, es gibt keine brillianten Textzeilen, die sich zum Zitieren aufdrängen, und die Produktion ist eher schlicht, aber das alles ist nur die eine Seite. Die andere ist: Diese Songs, die allesamt gut sind, funktionieren als Einheit, und zwar viel besser als sie es je für sich genommen tun würden. The Forgotten Arm funktioniert am besten, wenn man die Platte von Anfang bis Ende hört und dabei die Texte mitvollzieht. Das Album hat nicht nur einige schöne Melodien, die zwar nicht gleich, aber bei wiederholtem Hören eben doch im Kopf bleiben; es ist nicht nur musikalisch wie aus einem Guss; sondern es erzählt eben auch die Geschichte von John und Caroline, und das ist für mich vor allem die Geschichte von Johns „moral decay“ (moralischem Verfall). Es ist ein Konzeptalbum über Alkoholismus und Drogensucht und als solches sehr gelungen. Mich packt es jedenfalls. Ich finde es… ja, herzzerreissend, wirklich, und schätze es sehr. Das Thema geht mir allerdings auch nahe.

    Außerdem ist es immer schön, Aimee Manns Stimme zu hören. :)

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    To Hell with Poverty
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