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Allererste Eindrücke:
Mir gefällt die Aufmachung: ein tolles Booklet und die CD-Hülle fühlt sich gut an. Warum kann das nicht immer so sein? Auf der Rückseite ein Marketing-Spruch und der Slogan: SuperEgo Records … good listening for the millions; innen der Hinweis auf „weitere Bestseller von Aimee Mann“. Die Ironie ist offensichtlich, aber trotzdem nett.
Vorab habe ich mir die Texte durchgelesen. Man erkennt da schon einen Zusammenhang, kann das ganze als die Geschichte von John und Caroline verstehen. Die Information, dass es sich bei John um einen drogenabhängigen Boxer handelt, halte ich aber schon für notwendig zum Verständnis. Es geht wieder ähnlich unfroh zu wie bei „Lost in Space“; „uplifting“ ist das alles überhaupt nicht (was völlig Okay ist für mich). John scheint sich am Ende mehr oder weniger aufzugeben. Immerhin endet das Album positiv mit einem Liebeslied Carolines.
Den „satten Bläsersatz“, von dem da oben die Rede ist, gibt es zum Glück nur bei einem Stück. Beim ersten Hören dachte ich, das Album braucht etwas, bis es in die Gänge kommt; erst das dritte Stück, „Goodbye Caroline“, hat da bei mir einen Eindruck hinterlassen. Das lag aber wohl an mir, denn die ersten beiden Songs sind auch fein. Ich sehe im Moment keinen Ausfall. Bei Aimee Mann stellt sich bei mir immer ein Gefühl der Zufriedenheit ein: Das ist so, wie es sein muss. Die Songs haben drei Teile und oft einen Instrumentalbreak; die Melodien sind raffiniert, die Texte sagen etwas aus und sind auf den Punkt gebracht, die Gitarrensoli haben die richtige Länge (kurz), der Backgroundgesang sitzt an den richtigen Stellen… Ein Qualitätsprodukt eben. Dieses Gefühl der Zufriedenheit habe ich auch wieder bei „The forgotten Arm“. Außer „Goodbye Caroline“ heben sich für mich im Moment (nach dem dritten Hören) „Little Bombs“ heraus (meine Lieblingsstelle: „Life just kind of empties out, less a deluge than a drought, less a giant mushroom cloud than an unexploded shell inside a cell of the Lennox Hotel“), „That’s how I knew this story would break my heart“ (in der RS-Rezension zurecht herausgestellt) und „Beautiful“, das Schlussstück.
Vorläufiges Fazit: I like it – a lot. :)
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To Hell with Poverty