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Möchte hier kurz drei Bücher vorstellen, die ich in letzter Zeit gelesen habe, die aber hier noch nicht erwähnt wurden:
Michael Jacobs: All That Jazz – Die Geschichte einer Musik
Auf etwas über 300 Seiten erzählt der Autor hier die Geschichte des Jazz von seinen Anfängen bis hin zum modernen, zeitgenössischen Jazz. Dabei geht Jacobs öfter mal näher auf wichtige Musiker ein (besonders gelungen fand ich den Abschnitt über Charlie Parker) und fügt auch immer wieder (teils witzige) Anekdoten ein. Der Schreibstil ist locker, der Inhalt leicht verständlich (wenig bis kein Fachchinesisch, keine musiktheoretischen Ausführungen). Insgesamt ein informatives, interessantes und kurzweiliges Lesevergnügen, das sich wohl in erster Linie an Einsteiger richtet, die sich einen Überblick verschaffen wollen.
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3379016845/qid=1152633341
Geoff Dyer: But Beautiful – Ein Buch über Jazz
Dieses Buch fällt etwas aus dem Rahmen. Es ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, in deren Mittelpunkt jedesmal ein bekannter Jazz-Musiker steht. Diese Geschichten beruhen zumeist auf wahren Begebenheiten, werden vom Autor aber ausgeschmückt. Dyer vermischt hier Fakt und Fiktion, er stellt die Musiker so dar, wie sie seiner Meinung nach waren.
Die Qualität der einzelnen Geschichten differiert, manche fand ich sehr gut (z.B. die über Monk oder die über Mingus, die zudem noch zum Brüllen komisch ist), manche mittelmässig (z.B die über Art Pepper), manche eher schwach (z.B. die Chet Baker-Story). Insgesamt überwiegt aber der positive Eindruck, weshalb ich das Buch durchaus als lesenswert einstufen würde.
Eine kleine Anmerkung noch: Die deutsche Übersetzung fand ich stellenweise sehr unpassend, der Griff zum Original ist also sicherlich die bessere Wahl, wenn man der englischen Sprache mächtig ist (der Stil des Buches ist allerdings etwas anspruchsvoller als ein 08/15-Roman).
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/359615314X/qid=1152634338
Ralf Dombrowski: Basis-Diskothek Jazz
Der Autor stellt hier 120 „wichtige“ Jazz-Alben vor, die auf jeweils ca. eineinhalb Seiten besprochen werden. Die Auswahl ist natürlich eher subjektiv, auch wenn kaum eines der „grossen“ Werke fehlt. Bei jedem Album gibt es Angaben zu Besetzung und Aufnahmedatum, jedoch keine Coverabbildungen.
FAZIT: Ein kleines Buch zum zwischendurch lesen, das klar für Einsteiger gedacht ist und diese möglicherweise auf das eine oder andere Album neugierig macht, auf das man sonst vielleicht nicht aufmerksam geworden wäre. Sicherlich kein essentielles Buch, aber angesichts des niedrigen Preises von €5 wird man den Kauf wohl kaum bereuen.
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3150183723/qid=1152635133
BTW: Heute bestellt: Das Jazz-Buch von Berendt & Huesmann. Bin gespannt, ob es seinem Ruf gerecht wird.
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