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Gute Analyse, bullschuetz!
Und um das noch einmal klarzustellen: Mir ging es nicht darum zu behaupten, dass Prince, Jacko und Whitney Houston nur deshalb erfolgreich waren, weil ein weißes Publikum sie als hellhäutige Afroamerikaner besser akzeptieren konnte. Mir ging es eher um das damalige Phänomen, dass die entsprechenden Massenmedien, die das weiße Poppublikum in den Vorstädten bedienten, schwarze Künstler noch sehr reserviert behandelt haben. Es gibt ja die berühmte Geschichte, dass MTV Jacksons Billy Jean zunächst nicht senden wollte, weil es ihnen zu wenig Rock war (was ein vorgeschobenes Argument war). Erst als CBS-Chef Yetnikoff damit drohte, seine sämtlichen Clips zurückzuziehen, hatten sie ein Einsehen. Oder Chuck Berry: Er hatte mit Maybellene unter anderem deshalb so viel Airplay, weil man bei Chess seine SW-Promofotos besonders hell abgezogen hatte. Viele Radio-DJs und auch das Publikum glaubten, dass er weiß sei.
Insofern spielten diese Dinge auf dem Markt und beim Thema Promotion nun mal eine Rolle. Allerdings glaube ich, dass die Medien in dieser Beziehung schon immer viel konservativer waren als das Publikum selbst. Und komisch finde ich diese Diskussion überhaupt nicht, im Gegenteil, ich finde sie sehr interessant.
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"Du nicht, Schickelgruber!" (Der Wendepunkt, Klaus Mann)