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Danke für Deinen ausführlichen Beitrag, bullschuetz.
Vorweg ganz kurz: mich störte an der bisherigen Diskussion die ein oder andere arg verkürzte bis falsche Darstellung, wie „Weiße kauften Prince und Michael Jackson Platten, weil die beiden hellhäutiger waren als andere Afroamerikaner“ (ja, ich übertreibe) oder Prince habe mit seinem Management einen Masterplan inklusive musikalischer Ausrichtung entworfen – das Gegenteil war der Fall.
Ja, natürlich sind die kommerziell ganz großen Würfe von Prince keine Blaupausen für tiefschwärzesten Soul und Funk, beides fand auf allen Alben aber immer (!) auch statt und bekam live immer einen sehr großen Raum. Ich glaube, dass Prince sich mit seiner Musik nie festlegen lassen wollte. Seine musikalische DNA war immer erkennbar, er wollte sich nur nicht festlegen lassen und er wollte immer absolute künstlerische Freiheit. Letzteres scheint ihm das wichtigste gewesen zu sein, hat er doch unendlich lange Streitereien mit Warner ausgefochten (bei denen es in erster Linie darum ging, dass Warner Einfluss auf die Veröffentlichungspolitik nehmen wollte, also eine niedrigere Veröffentlichungsfrequenz, kürzere Alben, kommerziellere Ausrichtung) und sich Zeit seines Lebens dagegen verwehrt, von anderen produziert zu werden. Timbaland und Pharrell Williams haben mehr als einmal angefragt und hätten viel dafür gegeben, um mit ihm zusammenarbeiten zu können.
Deshalb: besondere Zustimmung zu Deinem letzten Absatz. Wobei es ihm in all dem nach meinem Dafürhalten nicht darum ging, eine höchstmögliche Kommerzialität zu erlangen, sondern darum, sich musikalisch vollkommen unbeschränkt auszudrücken.
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How does it feel to be one of the beautiful people?