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lathoDas hat hier aber keiner gesagt, oder? Es ging zunächst darum, ob die Popularität einiger schwarzer Künstler in den 80ern etwas damit zu tun haben könnte, dass sie hellhäutiger als andere waren, also inwiefern rassistische Gründe die Aufstieg begünstigt haben könnten. Damit hat weder der Künstler noch irgendein hier Postender etwas zu tun. Ich kann das nicht bewerten, wüsste auch nie wie man so etwas feststellen könnte. Prince zumindest scheint mir fest in schwarzer Musiktradition verwurzelt zu sein.
Danke, latho. Ich war ob einiger Postings hier irritiert, in welche Richtung die Überlegungen wohl gehen.
Was mir absolut plausibel vorkommt: Bei allem Rassismus, der (nicht nur) in den USA ganz offensichtlich eine große Rolle spielt, ist die Frage nach den Bedingungen „schwarzer“ Künstlerkarrieren immer noch höchst relevant.
Und so werden Musiker afroamerikanischer Herkunft selbstverständlich auch in den 80ern in einem spürbaren Spannungsfeld gestanden haben, diesen Bedingungen Rechnung tragen zu müssen und gleichzeitig ein künstlerisches Selbstverständnis zu leben, das sich diesen Bedingungen nicht unterwirft.
Ich kann das auch überhaupt nicht bewerten oder hier schlaue Sachen von mir geben, ich weiß einfach viel zu wenig. Ich halte es aber für logisch, dass die Positionierung innerhalb dieses Spannungsfeldes sehr individuell erfolgt – so dass Prince also durchaus zusammen mit seinem Management versucht haben könnte, sowohl musikalisch als auch hinsichtlich seines Images eine Mixtur zu finden, die möglichst interessant und „annehmbar“ auf ein breit gefächertes Publikum wirken konnte und gleichzeitig seinem Verständnis künstlerischer Authentizität entsprach.
Und es ist weiterhin für mich denkbar, dass dies ein lebenslanger Prozess war (da man aus dem Spannungsfeld nicht rauskommt), der an unterschiedlichen Stellen seiner Karriere im Zuge der eigenen persönlichen Entwicklung längst nicht immer gleiche oder ähnliche Ausprägungen hatte.
Zudem verhält sich jeder ja längst nicht immer nur bewusst zu solchen Themen – Musiker halten ihre Nase bestimmt gerne mal in den Wind, um leckere Fährten zu wittern und lassen ihre „Inspiration“ resp. Instinkte walten.
Aber das verdiente im Einzelfall dann eine ganz genau informierte Betrachtung. Ich wüsste kaum, wie wir uns da wirklich glaubwürdig und überzeugend Urteile erlauben könnten.
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