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Herr RossiEin Mixtape, das Prince in einen Kontext mit etwa den Beatles, Roxy Music, T. Rex und Bowie setzen würde, hätte aber genauso seine Berechtigung.
Das eine schließt das andere nicht aus.
Da gibt es sowieso jede Menge Querbezüge. Selbst und gerade die Beatles und Bowie sind ja ein Amalgam der verschiedensten Einflüsse und einer der wichtigsten ist sicher auch die afro-amerikanische Musiktradition. Und umgekehrt haben sie wiederum afro-amerikanische Künstler beeinflusst. Ich wäre der letzte, der die Beatles, Roxy Music, T. Rex und Bowie nicht zu schätzen weiß. Aber was wären die ohne Elvis? Und: Was wäre Elvis ohne Gospel und Rhythm & Blues?
Ich habe es damals in den 80ern so wahrgenommen, dass Prince und Michael Jackson die Rassentrennung in der Popmusik überwunden haben. Sicher, es gab auch schon Jimi Hendrix, Sly Stone und andere, die bei einem gemischten Publikum Erfolg hatten. Aber noch 1983 hat David Bowie öffentlich beklagt, dass MTV kaum farbige Künstler präsentiert. Und auch in Deutschland fand Black Music bis zu diesem Zeitpunkt kaum statt.
PS: Ich hatte vergessen Chuck Berry als weiteren Teilnehmer meines fiktiven Black Music Aristocraty-Mixtapes zu erwähnen.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)