Re: Prince

#2180167  | PERMALINK

friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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gypsy tail windFür mich liegt das natürlich auf der Hand – aber genau wegen der ganzen Kontextualisierung, die beim Pop-Fokus hier im Forum gerne mal unter den Tisch fällt, wollte ich darauf hinweisen. Denn das ist ja keine nachträgliche Lesart sondern der Ursprung von Prince‘ Grösse, wenn man so will.

Und ja, der fehlende King hatte mich auch gewundert.

Ja, es ist der Ursprung von Prince‘ Größe, den man aber – genau wie Du sagst – aus der Pop-Perspektive so nicht unbedingt erkennen kann, denn im Pop-Business stand er in der Hitparade neben anderen mehr oder weniger substantiellen Hit-Lieferanten. Prince jedoch in Zusammenhang mit Duke Ellington und Sun Ra zu sehen und zu hören, gibt ihm eine ganz andere Dimension.

Ach, und Greg Tate erwähnt auch noch Joni Mitchell als Einfluss. Auch interessant. Miles Davis sah Prince als eine Mischung aus James Brown, Jimi Hendrix, Marvin Gaye und Charlie Chaplin. Da kommt einiges zusammen.

Man müsst eigentlich ein Mixtape machen, das von Ellington über Diz, Miles, Coltrane, Muddy Waters, B.B. King (der 4. King), Sun Ra, Motown, Hendrix, James Brown, Parliament bis zu Prince führt …

Die Würdigung von Gene „The Demon“ Simmons ist auch sehr gut.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)