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bullschuetz
Das abgefahrene und teilweise auch sehr lustige Spiel mit Geschlechterrollen, der irre Genre-Mix, dieses radikal Modernistische (und gleichzeitig diese spürbare Erdung durch eine enzyklopädische Traditionskompetenz), der irrwitzige Mut zum radikalen Minimalismus, zur Totalskelettierung von Arrangementstrukturen (und dicht daneben die Lust am Dick-Auftragen – Orchester, Bläser, das ganze Programm), die abartige Musikalität und circensische Virtuosität bei Live-Auftritten (Gitarre aus der Luft fangen, Solo raushauen, James-Brown-Spagat mit Pirouette hinlegen, einen rhythmisch perfekt gesetzten Kiekser ins Mikro hauen, den Pianohocker bespringen, auf dem Drehstuhl rumwirbeln und auf die Eins ins Klaviersolo übergehen) – das war alles nicht von dieser Welt, und ich könnte noch viel mehr aufzählen, aber das ufert jetzt aus.
Sehr treffend!
Und nein, ganz bestimmt war seine große Zeit nicht mit „Sign O‘ The Times“ vorbei! Lovesexy, Graffiti Bridge, Diamonds and Pearls, Love Symbol, Come, The Gold Experience: Also ich bitte euch, wenn das nicht goldene Jahre waren …
Ich habe nur mein persönliches damaliges Erleben wiedergegeben, wozu auch gehört, dass ich seine Alben bis auf das heißgeliebte „Purple Rain“ damals sehr unterschätzt habe (heute haben sie bei mir einen anderen Stellenwert), mich haben vor allem seine Singles begeistert, die Clips und die Auftritte, soweit man sie im Fernsehen geboten bekam. Und es ist nicht so, dass ich 1988ff. nicht auch Hits wie „I Wish U Heaven“, „Alphabet Street“, „Thieves In The Temple“, „Money Don’t Matter 2 Night“, „My Name Is Prince“ oder „The Most Beautiful Girl“ rauf und runter gehört hätte. Aber es fühlte sich eben nicht mehr so anders und einzigartig an.
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