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ClauIch bin (…) sowas wie ein Prince Fan der ersten Stunde. Mein großer Bruder hörte schon zu Beginn der Achtziger regelmäßig Ruth Rockenschaubs monothematische Radiosendung „Soul Train“, einmal im Monat (oder der Woche?) auf NDR 2, zeichnete diese auf und kaufte sich daraufhin viele Seiner Platten. Anfang ’83 kaufte er „1999“ (…). Die lief bei meinem Bruder rauf und runter, nachmittags wurde im Grunde das ganze Haus damit beschallt. Den kannte damals in Deutschland noch niemand, ein Jahr später im Sommer kam dann „Purple Rain“, die wurde gleich ein Hit, „When Doves Cry“ lief abends im NDR2 „Club“ oder nachmittags bei „Musik für junge Leute“ im Radio auf Heavy Rotation. Das war ja sooo geil. Keine Rockmusik, kein Punk, aber trotzdem shocking und die Eltern und viele aus der Klasse fanden’s Scheiße. Mann, war das cool. Die geilen Klamotten, die Musik, die Texte (bei denen die Eltern zum Glück nicht genau hingehört haben). Wow!
Prince war von da an bei mir und einigen meiner Freunde der absolute Held. Anders als heute konnte man damals aber nicht in den Klamottenladen gehen und sich so anziehen wie der Lieblingsstar. Solche Klamotten wie Prince sie hatte gab es nirgends und wenn, dann höchstens in der Damenabteilung. Genau wie die Bowie Hater sagten einem auch die Prince Hater, der sei ja schwul. Ich hab‘ das nie verstanden, also weder, was an ihm schwul gewesen sein soll und noch, was daran hätte schlimm sein sollen. Meine Mom stand auf die Roxy Music und Stones, Jagger fand sie cool und auf einer Platte von den Stones hatten alle Frauenklamotten an und waren geschminkt. So what?
Wie auch immer. Spätestens seit „Purple Rain“ war ich absoluter Prince Fan. Kaufte seine Platten am Erscheinungstag und telefonierte nach Erscheinen endlos mit zwei anderen Prince-Fans, um die neuen Meisterwerke zu sezieren. Verglichen haben wir eigentlich immer mit den Beatles, weil Prince genau wie Fabs jedes Jahr ein neues Album rausbrachte und dieses jedes Mal total anders klang als das vorherige. Mindestens bis „Batman“, also die gesamten 80er, hat Prince sich bei jedem neuen Album neu erfunden, den Hörer neu herausgefordert und neue Soundwelten präsentiert. (…)
(…)
Jetzt hab‘ ich soviel geschwafelt und wollte eigentlich nur eines sagen: NIEMALS war auf „Lovesexy“ die Magie auf einmal weg, im Gegenteil, „Lovesexy“ war schon bei Erscheinen grandios und ist es bis heute. Unbedingt nochmal auflegen, Signore!
Amen!
Ob die Luft nach Lovesexy (oder Batman) oder erst später raus war, ist eine Frage der individuellen Wahrnehmung oder – vielleicht besser gesagt – eine Frage des individuell gefühlten Sättigungsgrades. Müssen wir nicht drüber streiten.
Edit: Ich habe die alten Prince-Alben mit wenigen Ausnahmen ja nur auf Vinyl. Eine Very Best Of habe ich als CD und selbst die geht nur bis Diamonds & Pearls von 1991 – mit 3 Hits von diesem Album. Die habe ich eben mal gehört und da gibt es nichts zu diskutieren, das ist durchgängig großartig!
MC WeissbierSpringsteen hat gestern abend seine Show in New York mit „Purple Rain“ eröffnet! Ich könnte an einem Stück weiterheulen.
Nochmal: Amen!
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)