Re: Prince

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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Herr RossiDie deutschen Charts waren schon immer nur ein Zerrbild des aktuellen Pop-Geschehens, auf den Vergleich würde ich nicht viel geben.

Mag sein.

Herr RossiPrince ist schon ein besonderes Beispiel dafür, dass Pop Mainstream und cutting edge zugleich sein kann. Ein Track wie „When Doves Cry“ als weltweiter Nr. 1-Hit, darüber kann man immer noch staunen, den das erste Mal zu hören war so ein „Was war das jetzt“-Moment, den man nicht vergisst. Ich habe es genauso erlebt wie Friedrich, von 1984 bis 1987 war Prince allgegenwärtig und einem dabei doch immer zehn Schritte voraus. Mit „Lovesexy“ war dieses Gefühl des Besonderen aber auf einmal weg. Er konnte immer noch großartig sein, aber da war das Gefühl, eigentlich alles schon von ihm gesehen und gehört zu haben. Bis Mitte der 90er habe ich seine Veröffentlichungen noch verfolgt, dann verschwand er völlig von meinem Radar, da gab es so viel anderes, was die Aufmerksamkeit auf sich zog. (Gerecht war das sicher nicht …)

(…)

Genau!

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)