Re: Prince

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anachronist

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Originally posted by Napoleon Dynamite@18 Apr 2004, 15:21
ich dachte beim hören nur: endlich wieder songs.

Gab's auf TRC auch zur Genüge. Ich ziehe allerdings einem durchschnittlichen Dreieinhalb-Minüter eine knapp 10-minütige Prince-Extravaganz wie The Rainbow Children auf jeden Fall vor. Und wenn's nur nach dem Kriterium „Song-Format“ ginge, dann hätte schon Rave Un2 The Joy Fantastic vor viereinhalb Jahren ein Erfolg sein müssen.

Aber wie ich bereits schrieb: Bei einer massiven PR-Kampagne scheint die Musik nahezu gänzlich in den Hintergrund zu treten, und auf einen Großteil der amerikanischen Musik“kritik“, insbesondere den dortigen Ur-RS, kann man inzwischen sowieso … . Ist doch seltsam: Kaum tritt der Mann bei den Grammies auf und wird in die Hall Of Fame aufgenommen, ist angeblich seine Musik auf einmal wieder top. Klar, über N.E.W.S. kann man streiten, aber wenn ich Musicology z.B. mit The Gold Experience von 1995 vergleiche, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Live ist Prince nach wie vor eine Klasse für sich, aber als recording artist? (Wobei TRC da wirklich eine Ausnahme zu sein scheint, und man ja nie weiß, was er heimlich so alles aufnimmt…)

Von Nachteil ist sicherlich auch, daß er seiner Mutter auf dem Totenbett versprechen musste, zu den Zeugen Jehovas zu konvertieren, dies dann auch getan hat, und in Minneapolis inzwischen in Begleitung von vier Bodyguards in einer schwarzen Limo die Haustüren abfährt und die Bewohner fragt „Do you want to talk about Jesus?“ – da würde ich von einer gewissen Befangenheit sprechen, die seinen Songs nicht unbedingt gut tut…

MfG

Anachronist

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Die eigene Schönheit verblasst immerzu im Angesicht der Schönheit der Geliebten.