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scorechaserHeute vor hundert Jahren erlebte Leopold Bloom seine Abenteuer in James Joyce´s gewaltigen Romanwerk ULYSSES. Ich habe mal angefangen es zu lesen, aber das Werk ist wirklich verdammt kompliziert.
Das schwierige Buch ist aber auch sehr vergnüglich und unterhaltsam. Hans Wollschläger hat etwa 1982 am Bloomsday in Wien das „Hades“-Kapitel (123ff.) vorgelesen und vorgeführt, wie lustig der „Ulysses“ auch ist.
Für den Ersteinstieg bzw. Zweiteinstieg sind auch das „Zyklopen“-Kapitel (404ff.) mit dem räsonierenden „Bürger“ und das „Nausikaa“-Kapitel (481ff.) besonders geeignet.
Auf Kassette gibt’s (antiquarisch) einen Mitschnitt einer Mainzer Wollschläger-Lesung (1979) bei der er nach einigen einführenden Worten das die Sprachentwicklung (literarhistorisch) nachahmende Kapitel „Rinder des Sonnengottes“ (S.537ff.) vorträgt: „Und waren schuezzelen da und geschirre und waren gemacht durch den zawber Mahounds us mers sant und us luft von eim hecsemeister mit sin odem welchen er in sie eineschnobt daz sie werden als wie groze blazen. Und es lag spise uf dere tavel so lecker lieplich unde rich als niht iemant sihs kœnt herrelicher noch lieplicher erdenken. Und es war da ein vaz von silber swelchs kont geoffent werden uf listriche art und lagen dar inne seltsæne visch sonder hawbt und dis zeugschaft ist war obe schon ungleubic leut wol mœhten bestriten daz es ein mœgelich dinc biz daz sie es saehen.“
Auch Arno Schmidts stets vergnügliche Ausführungen zu und über Joyces Spätwerk sind geeignet, Verständnis von und Zugang zu Joyces Jahrhundertbüchern (Ulysses und Finnegans Wake) deutlich zu erleichtern.
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