Re: PC-Problem

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sven

Registriert seit: 15.01.2007

Beiträge: 24

Mal ein paar grundsätzliche Anmerkungen zu den etwas älteren Beiträgen.

– Wer nicht wirklich Ahnung hat, der sollte unbedingt IMMER den Netzstecker entfernen wenn er den PC öffnet. Egal ob das Netzteil des PC einen eigenen Schalter (meist unter der Kaltgerätebuchse) hat oder nicht. Dieser Schalter trennt nur die Verbindung zwischen Netzteil und Mainboard. Es ist also „frischer Saft“ im Netzteil.
Ein Schalter an einer Steckerleiste trennt beinahe nie auch die Erdleitung vom Netzteil, bei billigen Produkten manchmal nur eine Phase. Unter Sicherheitsaspekten daher „Stecker raus“.

– Auch wenn der Stecker gezogen wurde, es ist immer noch „alter Saft“ im Netzteil! Der befindet sich in den Kondensatoren und baut sich im Laufe von einigen Stunden ab. Wer unbedingt die Lüfter im Netzteil säubern will, der sollte das Ding ausbauen aber nicht auseinandernehmen (Garantie, Berührung von Spannungs-geladenen Kondensatoren).
Die Spannung ist in den Kondensatoren (wie auch bei denen auf dem Mainboard) nach etwa einem Tag abgebaut.
Zwischenzeitlich kann man sich im Elektronikfachhandel, Baumarkt oder beim Radio-/Fernsehfritzen um die Ecke mit Druckluftspray in der Dose versorgen.
Damit wird jeder Staub auch aus den feinsten Ritzen weitaus besser entfernt als mit dem stärksten Staubsauger.
Wegen des meist entzündlichen Treibgases MÜSSEN die Kondensatoren entladen sein, und die Fenster am besten geöffnet.

– Zugleich kann man sich auch mit Kontaktreinigungsspray aus der selben Quelle versorgen. Damit reinigt man Oxidationsschichten auf den Kontakten weitaus zuverlässiger als mit der Ausbau-Einbau-Zerkratz-Methode. Dabei kann man nämlich auch mal die metallische Kontaktfläche selbst von den Steckmodulen entfernen, was, ähm, kontraproduktiv ist. :-)

Bei geöffnetem Fenster gut ablüften lassen, ggf. mit einem Wattestäbchen trocknen.

– Beim Abziehen von Steckern immer am Stecker ziehen, nicht am Kabel. (Und je nach Bauart kann da auch mal eine Verriegelung drann sein, an der zeitgleich gedrückt oder gezogen werden muß. Also nicht mit roher Gewalt drann zerren, es könnte sich die passende Buchse vom Mainboard lösen…

– Zu elektrischen Problemen im Generellen und den schon angesprochenen Kondensatoren im Speziellen.
Die kritischen sind die sog. Elektrolyt-Kondensatoren. Wenn das Mainbord muckt, dann einfach mal nach kleinen Aluminiumzylindern mit meist schwarzem Kunststoffüberzug (manchmal auch blau) ausschau halten. (Im Handbuch unter Mainboard-Spannungswandler suchen. Das Netzteil stellt nicht alle erforderlichen Spannungen zur Verfügung, was fehlt wird dort umgewandelt.)
Die stehen senkrecht auf dem Board und sind zumeist zwischen PC Rückwand und Prozessor angeordnet (ca. einen Zentimeter hoch und ein halber im Durchmesser). Die Oberseite ist nicht überzogen, da sind kreuzförmige Einkerbungen zu erkennen. Eine Sollbruchstelle.
Wenn diese Sollbruchstelle aufgebrochen ist oder der Kondensator bauchig aufgebläht ist, dann ist eine Reparatur meist ausgeschlossen. (Die Mainboards bestehen aus mehreren Lagen, das ist manuell nicht mehr zu löten.)

In der Vergangenheit sind viele Mainboard-Hersteller mit minderwertigen, oft sogar gefakten Bauteilen beliefert worden. Ich würde beim Hersteller anrufen und um Kulanz bitten.

So, genug geklugsch*****. Hoffentlich nützt das jemandem.