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Wtf, kein Hater‘s Galore zum LU Tatort?! Jürgen Vogel wandert als LU (sic!) in den entlegensten Ecken meiner geschundenen Stadt. Die Story war wieder mal für LU-Verhältnisse bescheiden bis schlecht; man bindet halt mal die lokale Chemieindustrie mit ein. Der Star dieser Folge war Ludwigshafen, dem man endlich mal richtige Außenaufnahmen in der kaputten Innenstadt, 100 Meter von meinem Büro weg, geschenkt hat. Die Narben in Vogels Gesicht (als LU) symbolisierten das Netz aus Hochstraßen das diese Stadt so entstellt und die demnächst nach 45 Jahren abgerissen werden sollen. Vogel, Kopper und die quirlige Assistentin können ihr eigenes schauspielerisches Niveau gerade noch so halten. Ulrike Folkerts als Lena Odenthal ist allerdings ein Problemfall. Ich maße mir als Laie an zu sagen, dass diese Rolle im Laufe der Zeit von ihr eher schlechter denn besser interpretiert wurde. Die Art und Weise wie sie Zorn oder Freude spielt wirkt schon länger sehr aufgesetzt und nicht gut über die Rampe gebracht. Da war sie als junge Kommissarin in den Neunzigern noch authentischer. Die Figur bleibt völlig leblos, ohne Bezug zur Außenwelt. Das eher unbewusst und nicht als bewusstes Stilmittel eingesetzt, unterstelle ich. Auch wenn ich in „Lumpenhafen“ (O-Ton LU) tätig bin sehe ich im Moment keine Daseinsberechtigung für diese Reihe. Sorry Rheinland-Pfalz, dann lieber Winzernostalgie in Landau, Trier oder Annweiler! Für diese durchaus interessante und angeschlagene Stadt am Rhein müsste ein komplett anderes Ermittlerteam her um die Begebenheiten besser zu nutzen. Am besten mit Migrationshintergrund und als verdeckter Drogenermittler.
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"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."