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Ich muss nach knapp der Hälfte abbrechen – oder besser gesagt, ich wende mich ab und lasse es nur noch im Hintergrund laufen. Nicht, weil ich schockiert, sondern weil ich gelangweilt bin. Psychohorror für Arme meets Derrick-Amtsstubenlangeweile.
Was mir schon immer auf den Geist ging – wenn Theater ins TV gebracht wird. Ich glaube es war Harald Schmidt, der mal in einem Interview aus eigener Erfahrung gesagt hat, dass es nichts erstrebenswerteres für Theatherschauspieler gäbe, als den Sprung in den Tatort oder ähnliche Formate zu schaffen. Das merkt man leider hier – und in vielen anderen Folgen.
Was will ein solches Drehbuch eigentlich erreichen? Mittelklasse-Deutschland in seinem rot verklinkerten Reihenhaus aufrütteln und einen Einblick in das Innenleben eines Psychopathen verschaffen? Mal abgesehen davon, dass es nicht gelingt: Wer will das? Wirklich 10 Mio. Deutsche? Kann ich mir nicht vorstellen. Diese Quoten kann ich mir nur mit Duldungsstarre, Gewohnheit und mangelnde Alternativen erklären.
Einzig Sibel Kekilli brilliert wieder – undzwar ausschließlich durch Anwesenheit und Aussehen.
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