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childintimeVon der Grundstruktur erinnerte mich diese Hausgemeinschaft an so manche „Kommissar“-Folge von früher. Vor oder im Haus geschieht ein Mord und alle Nachbarn schweigen aus unterschiedlichen Motiven.
Damals allerdings konnte der Kommissar, nach erfolglosen Ermittlungen seiner Assistenten, mit einem energischen „Reden Sie! Sie wissen doch, dass Sie reden müssen!“ Licht ins Dunkel bringen.
Bliebe noch zu klären, ob beim Kommissar am Ende auch alle mit Bewährung davon kamen, oder ob der Nation da noch Fälle vorgesetzt wurden, die sie hinterher befriedigt ins Bett gehen ließen, mit eindeutigem Täter und gerechter Strafe. Im gestrigen Tatort war also einer tot und so richtig dolle Schuld war irgendwie keiner. Vielleicht die bösen Banker, aber für die gabs ja auch nur Bewährung. Wer die im Tatort gezeigte Realität für bare Münze nimmt, ich glaube, das sind mehr als allgemein angenommen, wird mit solch diffusen Fällen ziemlich allein gelassen. Der geht dann Montag los und fühlt sich erneut in seiner Meinung bestätigt, dass „die Bösen“ am Ende ja immer laufen gelassen werden und im deutschen Rechtssystem doch irgendwas nicht stimmt. Nicht, dass ich simple Krimis mit klarer Abgrenzung zwischen Gut und Böse bevorzuge, aber kommt es nur mir so vor, dass der Zuschauer immer häufiger ratlos zurückgelassen wird? Die gestrige Bemerkung, dass letztlich alle mit Bewährung davon kamen, war ja schon ganz bewusst eingestreut.
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Ich brachte meine Vergangenheit im Handgepäck mit. Ihre lagerte irgendwo im Container-Terminal. Als sie ging, benötigte ich einen Seemannssack.