Re: Der "Tatort"

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de64625

Registriert seit: 22.04.2012

Beiträge: 2,794

pipe-bowlDa kann ich mir kaum vorstellen, dass Du sie alle gesehen hast.

Müsste ich jetzt selbst nachschauen, aber ich kann mich an keinen erinnern, bei dem ich so oft wegen plumper Klischees den Kopf geschüttelt habe.

Aber zugegeben, Lürsen und Bodensee (wie heißt die Mama dort nohmal) schau ich kaum noch und der letzte mit der unsäglichen Thomalla war auch greulich.

Die unerträglichen Oberflächlichkeiten bzw Vorhersehbarkeiten und Klischees dieses Tatorts fangen an mit dem tumben Effekt zu Beginn, die Männerfreundschaft mit einer Lagerfeueszene einzuführen und das dann in den Fahrzeugbrand übergehen zu lassen. (da hab ich schon das erste mal gestöhnt und hätte wohl abschalten sollen)

Die Brandszene, die gleich Raum für Spekulationen lässt, dass die Frau nicht durch den Brand zu Tode gekommen ist. (da hatte ich zugegeben Hoffnung, dass die Suche nach dem wahren Täter interessant werden könnte, leider findet aber nie eine Suche nach diesem wahren Täter statt, der wird am Ende als Quasi-Jack in the Box rausgelassen)

Geht dann weiter mit der Kollegin, die einigermaßen heißes Gerät, mit dem der Kommissar natürlich nicht zusammenarbeiten will, aber man weiß von Anfang an, am Ende wird er sie haben wollen.

Die Figur des Kommissars war ja mit am schlimmsten an dem Tatort, das Modell einsamer Wolf (mit Katze), der aus dem Problemviertel stammt, mit „coolem“ Klingelton. (Und Dellwo mit seinem Led Zeppelin-Faible war um Klassen cooler). Also es gibt ja einige Tatort-Kommisare, die solche und ähnliche Gestalten darstellen, aber sogar Schimanski fand ich nie so peinlich als Figur.

Dazu die Kumpelgeschichte, die wirklich jede Bierrekklame in den Schatten stellt inkl des Hippie-Rocker-Bildes von früher am Ende.

Die Figur der „Hospitantin“, gutaussehend und tough; weiß innerhalb von etwa 10 Sekunden, nachdem der Name bekannt wurde, weiß, mit wem der Brandstifter zuletzt telefoniert hat und kriegt mal die Schaufel ans Hirn, steht aber am nächsten Tag wieder mit fetter Naht auf der Stirn im Büro.

Die Besprechung mit den beiden anderen Pappfiguren, die ihnen wohl zur Seite gestellt werden, bei der sie sich entgegen ihrer vorherigen eigenen Meinung seiner Meinung bzgl der Ermittlunsgrichtung anschließt.

Die ganze Bürgerwehr-Geschichte inkl dem Todesfall hätte auch besser weggelassen, oberpeinlich platte Dialoge am Strassenrand.

Unterhaltsam war NICHTs an diesem Tatort, einigermaßen realistisch fand ich (leider) die ganze Proloszenerie um den Brandstifter

Und komisch waren nur die zwei Szenen in dem Kiosk, einmal die Katze die nicht lesen kann und dann die Dose die fehlt.

Ja, und ich frage mich auch, wrarum ich es bis zum Schluß ertragen habe.

So leid mir das tut, der Schweiger war besser und Striesow war Gold mit seinem einfach abgefahrenen aber grandiosen Trash-Tatort. Beide boten weit bessere Unterhaltung als dieser abgeschmackte fade Mist gestern.

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Was nutzt es denn, einem alten Ochsen, der nur ein einziges Sprüchlein draufhat, in's Horn zu kneifen?!