Re: Der "Tatort"

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katharsis

Registriert seit: 05.11.2005

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Mick67
Ansonsten kam mir in den Sinn, daß der Autor des Tatorts allgemein ein Problem mit Psychatern hat. Der Polizeipsychater wurde schlecht gemacht und die Psychatrie, die den Durchgeknallten wieder rausgelassen hat, erschien auch nicht gerade in gutem Licht.

Das kann durchaus sein, aber dahinter steckte m.E. ein kleiner, feiner Erzählstrang der damit zu tun hatte, was man eigentlich mit Menschen machen kann/darf/soll, die effektiv noch nichts getan haben, man aber weiß, dass es bald dazu kommen wird. Die Ermittler mussten Döring ja selbst gehen lassen und das kulminierte dann darin, dass er sich selbst in die Psychiatrie einwiesen ließ, nur um kurz darauf wieder zu gehen.
Es wurde zwar mit allerhand Begriffen wie Psychotiker, wahnhaft etc. jongliert, aber es wurde ja nicht aufgeklärt, was dem Döring nun gefehlt hat (obwohl das so genau wahrscheinlich nur mich interessiert). Und es ist durchaus üblich, dass man nach kurzer Zeit wieder aus einer Psychiatrie entlassen werden kann, besonders wenn man sich selbst eingewiesen hat und sich dann aber ohne Befund präsentiert.
Das fand ich ganz interessant, dass eigentlich (bis auf den Einbruch und den tätlichen Angriff gegen Ende) wenig bis gar nichts passiert ist. Das hat eine ziemliche Grenzlinien-Dynamik entwickelt, die bei anderen Tatorten so nur selten vorkommt, da innerhalb der ersten 5 Minuten die erste Leiche präsentiert wird.

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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III