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katharsisÜber den Schauspieler Kurtulus kann man sich streiten, aber ich finde, dass er seine Rolle im Schnitt gut ausfüllte.
Aus zwei Gründen finde ich seinen Weggang schade: Seine Positionierung als V-Mann habe ich immer als spannende Abwandlung des Tatort-Kochrezeptes empfunden. Außerdem ist er der einzige Ermittler mit Migrationshintergrund (Der Münchner in Saarbrücken oder Thiel in Münster zählen da nicht :-)) und erlaubt so auch eine etwas andere Hintergrundgeschichte.
Vielleicht waren seine Folgen nicht unbedingt die Speerspitze, aber doch stets besser als viele andere.
Seh ich anders, für mich steht und fällt schon einiges mit der Hauptfigur und die fand ich durchgehend mies. Dass er seinen Weggang mit internationalen Rollen begründet, passt da gut ins Bild, spielte er doch von Anfang an die Figur so übertrieben (und plump) stark in den Vordergrund, als wolle er sagen, ich will eigentlich nicht in den Tatort ich bin für Größeres bestimmt. Insofern für mich mitnichten ein Verlust.
katharsis
Zum Tatort gestern: Wer den nicht gut fand, dem kann man es doch auch nicht recht machen, oder?
Die Story war weder langweilig, noch abstrus, sondern straight und sorgfältig gespinnt. Natürlich wusste man ab 20.20, dass der Täter weiblich war und ab 20.41 war relativ klar, dass Kira die Morde begangen hat; nur den Therapeuten haben sie geschickt im Dunklen gelassen. Die Schauspieler waren durch die Bank gut, das (neue) Ermittlerduo harmoniert perfekt und Krassnitzer gibt eh einen wunderbaren, trockenen, geradlienigen Kommissar mit Schmäh. Fellner als ausgelaugtes Wrack mit eigenen Problemen, aber trotzdem Chuzpe passt da perfekt hinein.
Diesmal auch kein kitschiges Ende und ein aktueller Bezug ohne mit dem Zeigefinger zu winken – was will man mehr?
Da stimm ich allerdings voll und ganz zu, leider ist der österreichische Tatort hier ein wenig verpönt, aber das scheint sich ja gerade zu ändern. Krassnitzer mag ich wie gesagt seit jeher.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!