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PadamBoah. Gestern Tatort geschaut. Bemerkenswert, wie viele Klischees man in 90 Minuten unterbringen kann. Im Ansatz waren da ja gute Ideen dabei, aber letztendlich war es das bildgewordene Grauen. Merkt da eigentlich keiner was beim Gegenlesen? Gibt es keine Redaktion, die mal dazwischenruft und fragt: „Geht’s auch ne Nummer kleiner?“.
Vor allem die Postulierung des Kinderheimes als schlimmste Option der Unterbringung ist eine Frechheit. Hätte man in den bis Anfang der 1980er Jahre vielleicht so bringen können, heute aber nicht mehr.
Im Grunde ist das eine richtige Sauerei gewesen, denn in vielen Fällen in die (manchmal zeitweilige) Heimunterbringung die bessere Alternative zu einem ziemlich kaputten Zuhause mit überforderten oder abhängigen oder verhaltensgestörten Eltern. Hätte auch für die Pflegekinder im Film gegolten, wie man gemerkt hat, denn das im Heim Kinder im Rahmen eines erweiterten Suizids vergiftet werden ist doch ein sehr seltenes Phänomen.Zudem war der Koch-Azubi-Sohn viel zu alt, um noch im Heim untergebracht zu werden; der hätte sich ne Wohnung nehmen können, Geld hat er ja verdient. Unglaubwürdiger Mist, dieser Abort, äh Tatort.
kinderheim ist sicher besser als kaputtes zuhause. trotzdem ist das die option, die man als letztes wählen sollte. da gibt es haufenweise literatur drüber, warum das so ist. ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die regel. dass der älteste sohn zu alt für ein heim ist, wurde gestern durchaus thematisiert.
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