Re: Der "Tatort"

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cleetus

Registriert seit: 29.06.2006

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Dann hat mich wohl mein Hausverstand verlassen. Wuttke lief rum wie Il Silenzio höchstpersönlich und man konnte zuschauen wie wunderbar er sein Spiel an die vollkommen blödsinnigen Dialoge anpasste („Was wollen sie noch? Es ist vorbei.“ – „Ein Kind und ein Mann sind tot, für mich ist die Sache noch lang nicht vorbei!“), Overacting war angesagt, allem voran sein ständiges Beleidigtsein („Nee, du bist blöd! Dann geh ich halt zu Fuß!“). Sein Spezl, der Vater, war ähnlich drauf. Hätte man ihn während des Tatorts mit der Frau des Mörders vertauscht, keinem wäre es aufgefallen, saßen oder standen beide doch nur apathisch ihm Raum herum.

Die Story selbst war eine Medusa deren Köpfe man nicht nur abgeschlagen hat, man hat sie kleinen weißen Mäusen auf den Rücken genäht, die sind damit einmal ins Chemielabor und auf Lysergid wieder raus. Ein Quell der „Die 50 besten Krimistereotypen der Welt“ sowieso.

(Mich wundert im Nachhinein zusätzlich, wie große Programmzeitschriften einerseits „Fluch der Karibik 3“ als „müdes Verwirrspiel ohne Ziel“ hinstellen können und, entgegen der sonstigen Bückhaltung gegenüber BLOCKBUSTERN, mit 5/10 bewerten, andererseits den Tatort als „überdurchschnittlich gut“ bezeichnen.)

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