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trotz aller vorhersehbaren wendungen – das war ein guter tatort. weniger von den schauspielerischen leistungen, auch nicht von der regie und der kamera und auch nicht vom storyboard her.
die tragende leistung dieser episode bestand in der satire. zeigt sich doch, dass der oesterreichische ureinwohner an sich und der ehemals tuerkische mitbewohner in der seele, dem verstockten sippenwesen und seinem temperament durchaus gleichwertig sind. sind eben doch im herzen bauern aus der provinz, denen familie wichtiger ist als weltoffenheit.
natuerlich wird dies ueberhoeht dargestellt. und leider ohne den ansonst ueblichen schwarzen wiener humor. aber es weist doch zum schluss darauf hin, wie laecherlich das ganze gehabe ist, und dass doch alle in einem boot sitzen.
haette dieser tatort in deutschland stattgefunden, wuerde diese satire nicht funktionieren. denn das kleine alpenvolk hat sich in den vergangenen jahren viel verschlossener gezeigt, ist ihm doch seine funktion als transitland schon ein graus. daher auch die erfolge der konservativen, rechtslastigen parteien in oesterreich.
das ende, die letzten fuenfzehn minuten, war ueberfluessig. irgendwie haben die jungs da den faden verloren oder jemand hat das drehbuch zusammengekuerzt.
wieso die mutti von dem toten martin in dem bauernhaus mit rustikalem holzfussboden mit schwarzen heels rumhuepfen musste, war mir nicht so ganz klar.
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