Re: Der "Tatort"

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mojoclub

Registriert seit: 07.08.2007

Beiträge: 1,493

hm, bei dieser folge des tatorts faellt es mir schwer eine kritik abzugeben, aber so spontan – zu wenig kriminalfall, zu oft „hallo hier, hallo da“.

und das hat mich tatsaechlich von anfang an gestoert: dass die frau saalfeld permanent irgendwen begruesst, komische attituede fuer eine anfangsszene.

nun gut. die kamerafuehrung war dieses mal besser als in meiner letzten kritik ueber den stuttgarter tatort. nicht ganz so trendsuchend, dafuer aber leider viel zu konventionell und fuer meinen geschmack zu langweilig.
der kameramann scheint sich ja sehr in das gesicht der frau thomalla verguckt zu haben. sehr viele closeups ihrer rehbraunen augen, wers mag.
der herr wuttke moechte wohl der neue robert de niro werden, koennte man meinen, wenn man seine introvertierte art und die arg whiskey geschwaengerte stimme in betracht zieht.
die locations waren ok, aber auch hier nichts wirklich besonderes. die bueros der komissare habe ich schon wieder aus meinem gedaechtnis gestrichen, diese schiffsdiskothek, oder was auch immer das gewesen sein soll, war wirklich nicht mehr als eine lagerhalle – die baeckerei, gut das war vielleicht noch in ansaetzen ganz sympathisch.
zu den rollen – hm, ja – da sehe ich die frauen diesesmal staerker als die maenner.
und die story – ja schade, eigentlich ein gutes thema, obwohl schon so oft behandelt, nur in diesem tatort ist das potenzial noch nicht einmal ansatzweise ausgeschoepft worden, so es doch wirklich nur als rahmenhandlung und irrefuehrung und schliesslich am ende noch als tatmotiv gereicht hat.

die spiegelkritik dazu ist ganz in ordnung, obwohl ich sie nicht zur gaenze teile:

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,555072,00.html

ich hoffe, dass die leipziger das naechstemal ein wenig mehr in die tiefe gehen. schliesslich hat leipzig als stadt schon genug interessantes aus dem realen leben fuer einen naechsten film zu bieten.

im vergleich zu den stuttgartern konventionell und zurueckhaltend. keine trendigen schnitte, beobachtende kamerafuehrung, lichtgestaltung ganz nett in richtung film noir. und die, wie sagt man, die mode der schauspieler (ausstattung?) auffallend unauffaellig, so normal eben. fand ich aber ganz in ordnung.
bei den muenchner tatorten gibts immer mehr zu lachen. hab ich heute gar nicht.

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