Re: J.D. Salinger

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fifteenjugglers
war mit Benno Fürmann in Afghanistan

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Originally posted by Napoleon Dynamite@3 May 2004, 23:14
finde „franny and zooey“ etwas dichter. das schraubt sich immer mehr auf die welt der zwei personen zusammen. beim „catcher“ verliert es sich manchmal leicht in new york. aber ich will nichts gesagt haben. beides sind lieblingsbücher von mir.
sehe nur ich das so:caulfield hat in seinem sprachgestus und seiner haltung etwas von einem jungen, romantischen dylan.

Hmm … dichter … mag sein. Finde den „Catcher“ dafür etwas lebensnäher. Holden taugt viel eher als Identifikationsfigur – auch wenn (oder gerade weil) er nicht gerade ein Gewinnertyp ist. Und: Nicht, daß ich „Franny & Zooey“ für konstruiert halte, aber die Glass-Familie ist halt alles andere als durchschnittlich. Großartig sind sie aber alle beide. Und der Schluß von „Franny & Zooey“ ist toll – vor allem die „Fat Lady“.
Dylan war ja sogar mal für die Hauptrolle in einer „Catcher“-Verfilmung im Gespräch, soviel ich weiß. Finde die Ähnlichkeiten aber sehr begrenzt. Sagt nicht Holden irgendwo „I got a bad vocabulary“? Wenn man das als „limitiert“ versteht (und das muß man, finde ich), hat man schon den Hauptunterschied zu Dylan. Außerdem kommt der frühe Dylan meist quirlig und aufgekratzt rüber – kann man von Holden auch nicht gerade behaupten.

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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"