Re: Woody Allen

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Der Vorwuf, 8 1/2 wäre geschwätzig, ist tatsächlich unsinnig, dass er allerdings nicht „auf den Punkt“ kommt, darum gehts ja: das Dilemma des Regisseurs in einer künstlerischen Krise und der Stilltstand, das Auf-Der-Stelle-Treten (daher ja auch der Titel „8 1/2“, der es ganz bewusst vermeidet, diesen, Fellinis 9. Film, als „vollwertige Kost“ bzw. als „rundes Ganzes“ zu sehen). Kenne eigentlich kaum einen anderen Film, der bewusstes „Nicht-Erzählen“ derart fantasievoll (allein schon Mastroiannis Harem incl. Richard Wagners Walküre ist unfassbar!) und speziell und verletztlich gestaltet. Darüber hinaus mag ich Filme, die vermeintlich „nichts erzählen“.
Woody Allen hat das in „Stardust Memories“ ebenfalls recht gut bewerkstelligt, wenngleich ihm ein paar Metaphern bisweilen etwas zu bemüht gerieten. Diese Gratwanderung zwischen Leichtigkeit und Tiefe gelingt eben nicht immer so hundertprotzentig. Dennoch natürlich einer seiner besten Filme.

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