Re: Woody Allen

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nerea87

Registriert seit: 03.02.2005

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Soweit ich weiß, war sie 22, als die Affäre bekannt wurde, angefangen haben soll es viel früher, als sie noch minderjährig war. Die Minderjährigen-Vorwürfe bezogen sich ja auch nicht allein auf seine spätere Ehefrau, sondern auf 2 weitere (soweit ich es in Erinnerung habe, unter 10 Jahre alte) Adoptivkinder im Haushalt Farrow/Allen. Die Vorwürfe wurden nicht widerlegt, sie wurden vor Gericht nicht ausreichend bewiesen. Allerdings sah sich das Gericht veranlasst, WA den Umgang mit den beiden anderen Adoptivkindern, die im Haushalt Allen/Farrow zu der Zeit gelebt hatten, zu verbieten. Dass die Vorwürfe allein von Farrow stammten, entkräftet sie doch nicht. Das ist ja das übliche Argument, wenn man bei Vergewaltigern Milde walten lassen will, dass ja nur das Vergewaltigungsopfer die Vorwürfe erhebe und dass keine Beweise vorlägen. Und wie gesagt, WA wurde ja nicht freigesprochen, weil bewiesen wurde, dass nichts war, sondern weil die Beweise (in solchen Fällen ist die Beweislage ja oft schwierig) nicht ausreichten. Und das Gericht sah sich zu Auflagen veranlasst. Das hat schon ein Geschmäckle hinterlassen. Für mich stellt sich die Sache nicht so simpel dar, dass man sich rein juristisch auf die Urteilslage beziehen kann, m.E. kann man den Fall auch so sehen, dass nicht alles weiß ist, was WA betrifft.

Das – zusammen mit der zitierten Bemerkung aus Boris Gruschenko – hat meine Abneigung begründet. Und gegenüber Chaplin sehe ich einen Unterschied darin, dass der eine solche Haltung nicht so offen in einem Film ausdrückt, wie Allen in Boris Gruschenko (oder gibt es da Stellen bei Chaplin?). Was hat WA denn ausdrücken wollen mit der Bemerkung in Boris Gruschenko?

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...falling faintly through the universe...