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Comic-Pionier Will Eisner gestorben
Der amerikanische Grafiker und Comic-Pionier Will Eisner ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Mit der Comic-Serie „The Spirit“ verschaffte er dem Genre Geltung und gab später den ersten Comic-Roman heraus. Die „New York Times“ berichtete gestern, dass Eisner bereits am Montag in Florida den Folgen einer Bypass-Operation erlegen war. Mehrere Auszeichnungen für Comic-Zeichner sind nach ihm benannt.
Helden ohne Superkräfte
Mit seiner Krimiserie „The Spirit“ sprengte Eisner 1940 den Rahmen der bis dahin üblichen Bildgeschichten über Superhelden mit übermächtigen Kräften. Eisners Held, der maskierte Detektiv Denny Colt, „zeichnete sich durch seinen Mangel an Superkräften aus. Er konnte weder durch etwas hindurchsehen, noch konnte er fliegen, noch brillierte er in irgendeiner Weise“, schreibt Eisners Biograf Bob Andelman.
Beilagen in Tageszeitungen
Eisners gezeichnete Abenteuer des ganz alltäglichen Detektivs erschienen bis 1952 als Beilage in bis zu 20 Sonntagsblättern und erlangten mit einer Auflage von fünf Millionen die größte Verbreitung, die je ein Comic erreichte.
1978 brachte Eisner dann das erste Comic-Buch heraus, „A Contract With God“. Es erzählt die Geschichte des jüdischen Einwanderers Frimme Hersh, der sich von Gott in Stich gelassen fühlt und in der verarmten New Yorker Bronx zum ausbeuterischen Slum-Lord wird. Für sein Gesamtwerk wurde Eisner 1997 mit dem Ehrenpreis des Comicfestivals von Angouleme in Frankreich ausgezeichnet.
Gerade entdeckt.
R.I.P.
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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102