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Nach längerer Zeit möchte ich mal diesen Nachschlagethread weiterführen. Es wird aber wohl ein größerer Brocken Arbeit, die neuen Remasters alle durchzukauen (zumal ich noch nicht mal alle habe bis jetzt). Daher werde ich heute einfach diskographisch weitergehen und nach Highway to Hell in der letzten Folge dieses Monument von einem Album besprechen:
Es gibt einige Variationen des Covers, zumal mittlerweile auch schon einige verschiedene CD-Releases auf dem Markt sind (diverse Remaster usw.). Die Original LP hatte aber das rein schwarze Cover, auf dem die Schrift eingeprägt war. Der AC/DC Schriftzug war darauf ganz dünn weiß umrandet, auf dem Bild sieht man es halbwegs. Die CD-Releases über die Jahre waren alle etwas anders, meist war die Schrift inkl. Albumtitel weiß auf Schwarz gedruckt. Bei den aktuellen Remasters ging man wieder zur Original-Design zurück, sieht dann so aus:
Nachdem Bon Scott im Februar 1980 so tragisch gestorben war, war sich die Band AC/DC nicht mal sicher, ob sie weitermachen sollten. Nach einiger Zeit der depressiven Lethargie kamen Malcolm und Angus aber zu dem Entschluss, dass es in Bon´s Sinne gewesen wäre, AC/DC weiterzuführen. Originalzitat Angus Young: „Also namen wir uns ein kleines Übungsstudio, und Songschreiben wurde für uns zur Therapie…“
Nach langen erfolglosen Probesessions mit potentiellen Sängern kam man schließlich etwa im März 1980 auf Brian Johnson. Wie es der Zufall wollte, erinnerten sich die Jungs daran, dass Bon selbst ein Album von Johnsons Band GEORDIE hatte und gern hörte. GEORDIE konnten eine kleine 70er Jahre Karriere vorweisen, am bekanntesten vielleicht noch „Don´t do that“ (#32 im Jahr 1972 in England) und ein paar Alben (u.a. „Hope you like it“ ´73 und „Don´t be fooled by the name“ ´74). Brian kam also zum Vorsingen. Sein Vorteil war noch dazu, dass er auch ein Arbeiterkind war, und zwar aus Newcastle, England. Somit war er den anderen sympathisch. Sie spielten zusammen „Whole Lotta Rosie“ und „Nutbush City Limits“ (das hätt ich zu gern gehört!), und das war´s. Er hatte den Job.
Das meiste des neuen Albums „Back in Black“ war im April 1980 schon geschrieben, als die Band Mitte April ins Studio ging. Die Texte von Bon Scott zum „Highway to Hell“ Nachfolger wurden nicht verwendet, Brian Johnson sollte eigenes Material zum Singen haben. Bereits Ende Mai war die Platte im Kasten, das schwarze Cover sollte dem Andenken an Bon Scott gewidmet sein. Sie erschien Ende Juli ´80.
Die Back-in-black-Tournee wurde am 13.Juli in Kanada eingeläutet (es gab eine Warm-Up-Tour im Juni mit Johnsons ersten Auftritten in Belgien und Holland). Eingeläutet passt, denn eine 1,5 Tonnen schwere „Hell´s Bells“ Bronzeglocke kam zum Einsatz, die Brian zu Beginn des Songs mit einem Hammer erklingen ließ. Zum ersten Mal bedienten sie sich solch gigantischer Showeffekte – was auch unterstrich, dass diese Band jetzt zu den ganz Großen gehörte.
Noch ein paar Fakten zu „Back in Black“:
— Ein absolut GIGANTISCHER Erfolg, und zwar damals wie heute. Die Verkaufszahlen sind irrsinnig. Im Juli 2004 gab die RIAA bekannt, dass „Back in Black“ allein in den USA Doppel-Diamant-Status erreicht hat. Den Diamond-Award gibts für 10 Millionen Stück, und dieses Jahr waren es dann 20 Millionen. Im Oktober 1980 hatte es Platin erreicht (1 Mio.). Weltweit wird der Absatz von „Back in Black“ Kopien auf ca. 42. Millionen Stück geschätzt. Wie soll man sich das vorstellen…es wurden insgesamt und überhaupt etwa 22 Million VW Käfer hergestellt. Doppelt so viele Leute haben diese AC/DC Platte gekauft.
— Der Band gefiel ihr eigenes „Alltags-Image“, aber es brachte zu der Zeit auch Probleme mit sich – Sicherheitsleute verwehrten Malcolm Young mehrfach den Eingang zur Bühne, in Amerika wurden sie nicht mal in ihr eigenes 5-Sterne-Hotel gelassen…
— Im Zuge des Erfolges wurde erst nach „Back in Black“ das Album „Dirty Deeds…“ im Jahr 1981 in den USA veröffentlicht – obwohl es von 1976 ist. Es schaffte dort Platz 3 der Albumcharts.
— Die ausgekoppelten Singles, alle zu weltweiten Rockklassikern geworden: YOU SHOOK ME ALL NIGHT LONG/HAVE A DRINK ON ME; ROCK`N`ROLL AIN`T NOISE POLLUTION/HELL`S BELLS; BACK IN BLACK/WHAT DO YOU DO FOR MONEY HONEY
Obwohl es nach all den Jahren und den ganzen Hits ein recht ausgenudeltes Album sein müsste, höre ich es immer noch gern.