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hab dies hier noch im www gefunden:
Im Archiv des Hamburger Musik-Verlages „Schacht“ verstaubt eine AC/DC-Rarität – mopop erzählt, warum
15. September 1976. Es riecht nach Schweiß und Bier. Auf der Bühne der Fabrik röhrt sich der Fleisch gewordene Schmutz-Rock die Seele aus dem Leib, während auf seinen Schultern ein Bürschchen von knapp 50 Kilo sitzt und inbrünstig seine Gibson-Gitarre bearbeitet. In diesem Moment ahnt Rudy Holzhauer, dass er einen großen Fehler gemacht hat.
Denn die Chaoten-Truppe, die damals im Fabrik-Programm als „Australiens Pop-Gruppe No. 1“ angekündigt wurde, war AC/DC. Eine Band, die man dem damaligen Mitarbeiter des Musik-Verlages „Schacht“ Wochen zuvor als Vertragspartner angeboten hatte. Doch der lehnte ab. „Als ich sie dann live sah, ärgerte ich mich schwarz.“
Dennoch blieb das erste Hamburg-Gastspiel von Angus und Co. nicht ohne Wirkung: 28. Juni 2001. „I'm A Rebel“ schallt Bon Scotts charismatische Stimme aus den Boxen von Benjamin Schacht, dem heutigen Chef des Verlages. Einfache Struktur, eine paar kräftige Riffs – ein typisches AC/DC-Stück der alten Schule. Nur eines, das niemand kennt. „Nach dem Fabrik-Gig baten wir die Jungs, einen Song für uns einzuspielen“, erklärt Holzhauer. „Schacht“ übernahm die Studio-Kosten, denn das Stück stammte aus der Feder eines seiner Hamburger Autoren: Alec Young – einem vor vier Jahren verstorbenen Bruder aus der AC/DC-Sippe.
„Am Tag nach dem Gig kam die Band um 18 Uhr ins Maschener Studio, frühstückte erstmal eine Flasche Whiskey und spielte das Stück in ein paar Stunden ein“, berichtet Holzhauer. Veröffentlicht wurde die Aufnahme nie. Ein paar Jahre später aber interpretierten es Accept neu – und landeten ihren ersten Erfolg.
Die Original-Aufnahme hingegen verstaubt seitdem im „Schacht“-Archiv, weil die AC/DC-Plattenfirma an einer Veröffentlichung der Rarität nicht interessiert zu sein scheint.
Bon Scott ist lange tot und dass der Rest von AC/DC noch lebt, ist für die Augenzeugen von damals ein Wunder: „Man war doppelt froh, dabei gewesen zu sein, denn kaum einer traute diesen Musikern zu, das nächste Jahr zu überleben“. Mittlerweile hat sich eben einiges geändert. Auch in puncto Eintrittspreis: 1976 kam man mit vier Mark aus, am Sonntag kostet's 100.
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