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Wolle62Welche Alben würdest du mir denn noch von Jack McDuff empfehlen?
Wir sind da v.a. im Land der Twofer, von denen Fantasy eine Menge herausgebracht hat mit Orgeljazz … ich würde von den folgenden etwas empfehlen (es müssen ja nicht gleich alle sein zum Start ;-)) – in Klammern der Titel des zweiten Albums:
Jack McDuff – Legends of Acid Jazz: Brother Jack (+ Goodnight, It’s Time to Go)
die Legends of Acid Jazz sind wohl die hässlichste CD-Reihe, die man als Orgeljazz-Fan aber innig liebt … das erste Album hier ist mit Gitarrist Jennings und ohne Bläser, das zweite mit Harold Vick, Grant Green und dem fabelhaften Joe Dukes (er war „ambidextrous“ und spielt ziemlich abenteuerlich)
Jack McDuff – The Honeydripper
für einmal ein einzeln neu vorgelegtes Album (in der RVG Series von Fantasy/Concord) mit einer feinen Band: Jimmy Forrest, Grant Green, Ben Dixon
Jack McDuff – Live! (+ Live! At the Jazz Workshop)
auf dem ersten Album gibt es die tolle working band mit Red Holloway, George Benson und Joe Dukes, auf dem zweiten stösst zudem noch Harold Vick hinzu – von der Band gibt es mehr „Hot Barbeque“ (auf dem Twofer „George Benson & Jack McDuff“, da ist auch das Debut-Album von Benson drauf, ebenfalls mit McDuff) oder „Cookin‘ Together“ von Holloway (auf dessen CD „Brother Red“, die mit weiteren Stücken von verschiedenen LPs aufgefüllt ist) und besonders (das war mein Einstieg in diese Band) „The Soulful Drums“, ein Twofer, auf dem „The Soulful Drums of Joe Dukes with The Brother Jack McDuff Trio“ (mit Holloway und Benson) und auch „Hot Barbqeue“ drauf sind (das wär für mein Empfinden die bessere Wahl als „Benson & McDuff“). Mit Kenny Burrell gibt es auch ein paar Aufnahmen (der Twofer heisst „Crash! Featuring Kenny Burrell“ und enthält McDuffs „Somethin‘ Slick“ sowie Burrells „Crash!“, beide mit Harold Vick und Dukes sowie teils Eric Dixon .. feine Band, aber die Musik packt mich etwas weniger, daher nur am Rande erwähnt).
Willis Jackson/Jack McDuff – Together Again (+ Together Again, Again)
Sessions von 1959-61 mit Bill Jennings (g) und verschiedenen Rhythmusgruppen (b/d)
Bill Jennings/Jack McDuff – Legends of Acid Jazz: Glide On (+ Enough Said)
noch eine der vielen „Legends of Acid Jazz“-CDs, mit Bill Jennings (s.o.) – sehr relaxed, alles ohne Bläser (ich glaub bei redbeans hat’s ordentlich gedauert, bis er die Aufnahmen mochte, bei mir war’s fast sowas wie Liebe auf den ersten Blick)
Das sollte zum Einstieg mal reichen – kann ja sein, dass Du überhaupt nicht soviel solche Musik willst, mir reichte da lange Zeit auch recht weniges, aber McDuff gehört doch zu meinen liebsten Organisten … Willis Jackson ist eigentlich das nächste „Thema“, McDuff hat auf diversen seiner Alben mitgespielt (beiden auf „Legends of Acid Jazz“, dem einen auf „Keep on a Blowin‘ – Legends of Acid Jazz“, Bill Jennings ist auch stets mit dabei), dann gibt es auch gute Aufnahmen mit Pat Martino („Gravy – Willis Jackson with Pat Martino“ – auch ein Twofer, oder eher noch die bieden Twofer mit 1964er-Live-Aufnahmen: „Willis Jackson with Pat Martino“ und „Soul Night Live!“), und v.a. gibt es „Bar Wars“ (Muse 1977, CD-Reissue von 32Jazz) mit Charles Earland (wieder ein weiteres Thema).
Eher die Finger lassen würde ich zum Einstieg von den späteren Alben auf Blue Note, dem Atlantic-Album „Tobacco Road“ (das zumal auf CD wohl öfter rumsteht) und von den mit bits & pieces gefüllten Alben „Prelude“, „The Concert McDuff“ (das enhält allerdings mit „Recorded Live! In Concert Around the World“ nochmal ein ganzes Album der Band mit Holloway, Benson und Dukes), „Silken Soul“ oder „The Last Good’un“. „Tough Duff“ mit Lem Winchester und Jimmy Forrest hat mich weniger gepackt, ebenso „Screamin'“ (mit Leo Wright), die beiden sind einzeln auf CD erschienen. Die ganzen Kombinationen sind nicht schlecht gemacht, mit den gradd erwähnten bits & pieces CDs kriegt man am Ende doch ganze Sessions und die LPs waren auch nicht schlauer programmiert und ebenfalls öfter zusammengestückelt (für die CDs hat man wohl auch mal Sessions zusammengepackt, die für die LPs zerrissen wurden) … es gibt z.B. auf „Brother Red“ von Holloway ein halbes Album, dessen andere Hälte auf McDuffs CD „Prelude“ steckt. Das ist alles reichlich verwirrend, aber Fantasy hat praktisch jeden McDuff-Track auf irgendeiner CD rausgebracht und das finde ich schon ziemlich toll, da ich den Mann wirklich sehr gerne mag!
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