Re: Die Orgel im Jazz

#1883473  | PERMALINK

friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

Beiträge: 5,141

redbeansandricewenn ich nicht wüsste, dass die meisten hier mit dieser Art von Musik so gar nichts anfangen können, würd ich sagen, dass man die Alben aus der Legens of Acid Jazz Serie (und auch die anderen Fantasy Twofer) quasi unbesehen kaufen kann, sehen zwar aus wie die übelsten Compilations sind aber fast alles Twofer mit zwei kompletten Alben aus der großen Zeit des Soul Jazz…

Danke gypsy!!

Ja, danke gypsy!

Warum wird dieser Soul-Jazz/Jazz-Funk eigentlich oft so gedisst? Er stellt doch die Schnittstelle zwischen Jazz einerseits und Soul&Funk andererseits dar. Es käme niemand auf die Idee, schlecht über Soul&Funk zu reden. Aber die Mischung von beidem wird oft abgelehnt. Natürlich hört man dieser Musik oft auch ihre kommerzielle Ausrichtung an, aber das sagt ja zunächst gar nichts über die Qualität aus. Es hätte ja auch umgekehrt niemand Motown oder James Brown vorgeworfen, dass sie auf die Charts geschielt haben.

Kennt Ihr auch diese grafische Geschmacksverwirrung? Der Titel ist völlig irreführend, denn die Tenöre sind hier in der Regel nicht die Leader und der gemeinsame Faden, der sich durch die Kompi zieht, ist auch hier Soul&Funk. Es gibt hier ein tolles Stück (HAW RIGHT NOW) von einer mir ansonsten völlig unbekannten Patrice Rushen mit niemand geringerem als Joe Henderson am Saxofon. Es gibt da offenbar durchaus Schätze zu bergen.

--

„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)