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Frei übersetzt, ohne viele Wörter nachzuschlagen… aber im grossen ganzen sollte das nicht allzu verfälschend sein:
Jazz Magazine, Februar 1962, Nr. 79, S. 31 (ca. die zweite Hälfte des Interviews, bis zum Ende)
[…]
— Wie denken Sie über die „neue Welle“ von Altisten, Ornette, Dolphy?
— Ich mag nicht, was sie machen. Ich kann nicht beurteilen, ob es musikalisch betrachtet gültig ist oder nicht, denn ich gebe zu, ich verstehe ihre Absichten nicht. Ich habe lange Zeit Musik studiert, die klassischen Formen der Musik, den Kontrapunkt, die Strukturen der modernen Musik, auf die gewisse dieser Musiker [der „neuen Welle“ – gtw] sich beziehen. Nehmen wir Schönberg: seine Werke verführen mich nicht, aber ich erkenne dass sie Ausdruck einer perfekten Logik sind. Gewisse dieser Themen ziehen mich an, aber ich missbillige die Art und Weise, in der er sie entwickelt völlig.
— Wie erklären Sie sich denn den Erfolg, den diese Musiker haben?
— Meiner Meinung nach ist es völlig falsch, von Erfolg zu sprechen. Nur ein sehr kleiner Teil des Publikums hört und unterstützt diese Musiker. Die ihnen wohlgesinnten Leute sind überdies oft von vornherein überzeugt, dass die Musik, die sie hören werden, erstrangig sein werde – und daher kann sie auch nichts als das sein… Eine solche Einstellung lässt meiner Meinung nach Fair Play missen.
Ich erinnere mich an die folgende Aussage von Lou Donaldson: „Cannonball, wir haben während Jahren die musikalische Technik studiert, wie wir sauber intonieren können, wie man swingende Phrasen konstruiert etc., und da kommt nun Ornette Coleman dahergelaufen, der so spielt, wie wir gespielt haben vor diesen Lehrjahren, die ja gerade dazu dienten, nicht mehr so zu spielen…“
— Und Coltrane ?
— Ah! Coltrane, das ist was ganz anderes! Ich ordne ihn keineswegs dieser Gruppe zu. Ich kenne ihn sehr gut, wir haben zusammen bei Miles gearbeitet; Coltrane ist rein und ehrlich, möglicherweise der einzige originelle Suchende seiner Zeit.Aufgezeichnet von Philippe NAHMAN
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