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Heute gibt’s in der NZZ einen Artikel zu John Zorn, der auch online nachzulesen ist –
John Zorn ist einer der prägenden Musiker der letzten vierzig Jahre, ein Musiker, der mit der disparat erscheinenden Vielfalt seiner musikalischen Produktion das «anything goes» der Postmoderne zu verkörpern scheint: der knabenhafte Saxofonist mit der Nickelbrille, der sein Horn schreien lässt und den Schrei an seinem Knie erstickt. Der Randgänger des Jazz, der die Tischmanieren des Genres ignoriert. Der Solo-Improviser mit den «duck calls». Der Klangregisseur, der mit «file cards» ganze Improviser-Orchester in Szene setzt. Weitere Rollen: Stilmonteur mit der Schere. Baumeister im Getöse der Abbruchmaschinen. Fürst der Finsternis in seinem Torture-Garden der Lautstärke. Der Talentefänger, der mit Musikern wie Marc Ribot, Joey Baron oder Cyro Baptista seit Jahrzehnten zusammenarbeitet und mit Tzadik, seinem eigenen Label, und dem Klub «Stone» in Manhattan Veröffentlichungs- und Spielmöglichkeiten schafft. Der Herold einer «Radical New Jewish Culture», der vor gut zwanzig Jahren die individualistischen und überwiegend religionsfernen jüdischen Musiker aus seinem Umfeld dazu brachte, noch einmal über ihre biografische, ideelle und religiöse Verwurzelung zu reflektieren.
http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/pop_jazz/der-herr-der-wandlungen-1.18149197
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba