Anonym
Registriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Napoleon DynamiteGlatt übersehen! Ja, ich habe die Aufnahme schon mal in einem Durchgang gehört, allerdings nur einmal und später auch nicht mal mehr in Teilen. Bei der Bewertung hatte ich noch so etwas wie „For Bunita Marcus“ oder „Triadic Memories“ von Morton Feldman (der mir mehr liegt als Young) als Vergleich im Hinterkopf, wirklich einfach fällt es mir aber auch nicht, solche sehr lange, sehr minimale Musik einigermassen gerecht zu bewerten. Da es, wie immer bei La Monte Young, die Dokumentation einer einmaligen Performance war, spricht aber zumindest für mich nichts dagegen, es auch als Album führen zu können. „The Black Record“ wird möglicherweise noch in einem anderen Jahrgang auftauchen, bei Cornelius Cardews „Treatise“ habe ich es auch so gehandhabt. Oder was denkst du?
Feldman liegt mir weit weniger als Young und ich könnte auch nicht viel Erhellendes über ihn sagen. Aus meiner Sicht kann man „The Well-Tuned Piano 81 X 25, 6:17:50 – 11:18:59 PM NYC“ ganz klar als Album sehen und somit auch listen, nur fällt mir eine Bewertung ziemlich schwer, auch weil mir kein vergleichbares Werk einfällt. „Treatise“ dagegen würde ich nicht listen, zumindest nicht ohne den Verweis auf eine bestimmte Einspielung (was Du ja indirekt durch die Platzierung in der Liste für das Jahr 1999 machst). Fragt sich nur, ob man dann tatsächliche diese doch sehr unkonventionelle Komposition bewertet, oder nicht doch eher die beteiligten Musiker, die das Werk ja nicht nur interpretieren, sondern mehr oder weniger zu Ende denken, also eigentlich auch komponieren. Es gibt einfach sehr viel mehr Freiheiten und Raum für Zufälle als bei Young. Vom Well-Tuned Piano sind mir zwei komplette Einspielungen bekannt, von denen ich eine gehört habe. Wie viele gibt es von „Treatise“?
--