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Unterschreibe ich so, Danke Go1. Ich mag gar nicht abstreiten, dass eine öffentliche Meinung einen Einfluss auf mein Hören hat. Wenn ich an einen Klassiker heran gehe, habe ich immer wieder doch eine andere Erwartungshaltung, gewähre bei ersten Schwierigkeiten mehr Durchläufe, lese mehr Texte um hinter den Mantel zu schauen, will das Geheimnis lüften und frage mich ob ich einfach falsch an die Sache rangehe – dass ich mir eine verhasste Platte zum Meisterwerk schönhören könnte ist aber nicht so und war es auch nie.
Ich vermute, dass die Grundlage hier aber letztlich auch eine andere ist. Ich hatte stets die Wahrnehmung, dass Dissonanz im musikalischen Kontext bei Sokrates nur in kleinster Dosis auf Gegenliebe stößt und ich vermute, dass er sich mit Noise, Drone und Ähnlichem ebenso schwer tut, wie mit (Free)Jazz, Metal und Avantgarde-Kunst vieler Art. Also Stilen, die nicht primär auf Schönklang, sofort greifbaren Melodien, Strukturen und Harmonien aufbauen. Das sind allerdings eine gute Menge Stile und nun einfach zu behaupten die Millionen von Fans seien den Kritikern hörig, bilden sich ihr Gefallen ein, abstrahieren bis zur Faszination einfach runter oder deuten etwas in den (ja eigentlich) offensichtlich erkennbaren Krach hinein – das ist einfach vermessen.
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Hold on Magnolia to that great highway moon