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@ Napo
„Meinetwegen“ Horace Silver? Ja, meinetwegen auch.
@ Wolfgang
Ja, das „autsch“ war von mir.
Man muss beim Jazz – wie bei aller Musik – einen Unterschied machen zwischen einem Konzert und einer Aufnahmesituation. Das von Dir angebrachte Blakey-Zitat bezog sich auf das Auftreten vor einem Publikum. Da muss Blakey unschlagbar gewesen sein. Im Ernst! Was ich über Live-Aufnahmen vermittelt bekomme, ist eine unglaubliche Energie und, wenn man so will, „Stimmung“. Ich würde sofort alle Blakey-Alben, die ich habe (und viele andere) dafür hergeben, um bei einem seiner Konzerte in den 50s oder frühen 60s dabeigewesen sein zu können. Die Crux: All zu selten ist es Blakey gelungen, dieses Fieber und diese Ekstase in einem Aufnahmestudio einzufangen. Als Sideman häufig, keine Frage. Aber als Leader war er schlicht und einfach zu nervös, will man seiner Aussage im von mir schon häufig zitierten „Notes And Tones“ von Art Taylor Glauben schenken. Blakey dort: „I don’t think most of the things we’ve done on records were right. I don’t feel they were nearly the best I could do. Usually on a record I’m so uptight and trying to listen to the other cats that I can’t play properly.“
Mag sein, dass ich „Stimmung“ gestern nacht zu schnell als „gute Laune“ deutete. Aber die gestern gespielte LP gehört nun auch nicht grad zu Blakeys allerbesten (nein, keine Blakey-Top 5 von mir, habe nicht genug) und da rutschte es mir dann raus, weil ich die von ihm genannten „vibes“ dort nicht hörte. Nicht im Schlagzeugspiel.
Seine Rolle als Talentförderer – unangefochten.
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God told me to do it.